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Ausgabe A.
Aus den Nachbargebieten. I
Sanfeftadte.
Hamburg, 31. Maärz. Die Frage einer
hamburgischen Universität wird in allernächster Zeit
bie Bürgerschaft beschäftigen. Das von Edmund J. A. Siemers
gestiftete Vorlesungsgebäude wird am 14. Mai, dem 100jãhrigen
Jubiläumstage der Firma G. J. H. Siemers & Co., eröffnet
verden. Es wird den Grundstock der hamburgischen
Universität bilden. Die Beratungen wegen der finanziellen
Basis sind ziemlich beendet. Sie ergaben ein so gunstiges
Resultat, daß die Begründung der Universität in Hamburg nur
noch eine Frage der Zeit ist.
Keine Mastviehausstellung 1911. Der engere
Ausschuß für die im Oktober zu veranstaltende große Mastvieh⸗
wusstellung beschloß, dem großen Komitee kundzugeben, daß
s mit Hinsicht auf die Maul- und Klauenseuche für richtiger
gehalten werde, die Ausstellung bis zum nächsten Jahre zu
deischieben. Falls bis zum 1. April von dem großen Komitee
ein Widerspruch erhoben wird, fällt die große Hamburger
Mastviehausstellung in diesem Jahre aus.
(Kleine Nachrichten) Ein schwerer Unfall
ꝛreignete sich während der Probe im Neuen Operetten⸗
Theater. Aus einer bisher nicht ermittelten Ursache öffnete
ich plößlich eine Versenkung, die sonst nur für Märchen benutzt
vurde und drei Tänzerinnen stürzten in die Tiefe.
Eine der Damen erlitt eine leichte Gehirnerschütterung, die
zweite einen ldomplizierten Oberschenkelbruch, während die dritte
mit einer Sehnenverzerrung davonkam. Eine Untersuchung ist
eingeleitete. — Selbstmordversuch eines Knaben.
Am Donnerstag nachmittag sprang ein 12jähriger Knabe in
selbstmörderischer Absicht vom Alsterdampfer „Latona“ bei der
Rabenstraße in die Alster. Angestellte des vorbeifahrenden
Dampfers „Amstel“ zogen den im Wasser treibenden kleinen
Lebensmüden an Bord und übergaben ihn einem Schutz⸗
nann. Das Motiv scheint Furcht vor Strafe zu sein. —
Attentat auf einen Polizeibeamten im Gewerk—
schaftshaus. Als Mittwoch abend in später Stunde ein
Beamter des Bezirksbureaus St. Georg seiner Vorschrift gemäß
den großen Saal des Gewerkschaftshauses in sicherheitspolizei—
icher Hinsicht, namentlich wegen der Notbeleuchtung und Not⸗
ausgänge, wie dieses bei Massenversammlungen stets geschieht,
repidierte, wurde er hinterrücks von einem Unbekannten mit
einem harten Instrument auf den Kopf geschlagen, so daß
er zu Boden stürzte. Der Beamte, der ein faustgroßes Loch
am Kopf erlitten hatte, mußte noch im Gewerkschaftshaus
mit einem Notverband versehen werden. Der Attentäter ist
entkommen. Der Beamte befand sich auf seinem Rundgang
durch den Saal in Begleitung von Ordnern und des Wirtschafts⸗
vertreters des Gewerkschaftshauses.
Schleswig⸗Holstein. *
Kiel, 31. März. Ein gefährlicher Einbrecher
hatte sich vor der Strafkammer zu verantworten. Der
zereits mit zwei Jahren Zuchthaus und Gefängnis vorbestrafte
Tischler Emil Hartig machte sich durch sehr große Geldausgaben
»erdächtig. So gab er in einer Nacht fast 1000 M aus. H.
zehauptete, das Geld geerbt und teilweise verdient zu haben.
Wie sich aber herausstellte, hatte H. den Einbruch in die
Postagentur in Witzleben bei Soltau in Hannover verübt. Trotz
Leugnens wurde H. für überführt erachtet und zu 6 Jahren
Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizei—
aufsicht verurteiit. — Bahnlinie Kiel-Nortorf. Der
eit einer Reihe von Jahren erörterte und geplante Bau einer
Bahn Kiel-Nortorf darf als gesichert gelten, da Kreise und
Bemeinden die finanzielle Deckung übernehmen. Die ursprünglich
ruf 1250 000 Meberechneten Kosten erhöhen sich auf 1434 750 M,
vovon der Staat und die Provinz 588 500 Mutragen werden.
Die Stadt Kiel übernimmt 354 250 M, Kreis Bordesholm
70 000 M, Kreis Rendsburg 45 000 M. Der Rest, einschließlich
der auf 300 000 Mugeschätzten Grunderwerbskosten, entfällt
auf die beteiligten Kommunalbezirke. — Zu den Kosten
des Rathausbaues, die sich, wie bereits vor einigen
Tagen mitgeteilt, auf 4013 800 Mbelaufen werden kommen
ioch die Grunderwerbskosten mit 328 853 Muhinzu
—244
Rob. Wilh. Bunsen.
(Zu seinem 100. Geburtstag am 31. März.)
Selten wird der Name eines Chemikers populär; denn die
Themie ist den meisten Menschen ein Buch mit sieben Siegeln.
Eigentlich ist nur ein Chemiker allgemein bekannt: Justus von
Liebig, und zwar nicht durch die Saupttaten seines wissenschaft⸗
lichen Wirkens, vor allem die Schöpfung der landwirtschaft⸗
ichen oder AgrikulturChemie, sondern durch eine praktisch
wichtige Leistung: die Darstellung des Fleischextrakts. Neben
hmuisl ein anderer Chemiker in rieler Munde: Rob. Wilh.
Zunsen, der am 31. März seinen 100. Geburtstag hat. In
edem Laboratorium, in technischen Werkstätten usw. bedient man
ich des Bunsenschen Brenners, dessen Konstruktion auch bei
den im Haushalte gebräuchlichen Gaslochern zur Anwendung
zelangt; sie bebeht in der Mischung des Gases mit Luft, bevor
ie die Entzündungsstelle erreicht, so daß das Gas auch im
Innern der Flamme heißer und nichtleuchtend ist, also nicht
rußt. Auch bei Bunsen liegt seine eigentliche Bedeutung nicht
n dieser kleinen, wenn auch praktisch nicht unwichtigen Er—
indung, ebensowenig wie in der Konstruktion des nach ihm
zenannten galvanischen Elements, sondern in seiner äußerst
zielseitigen rein wissenschaftlichen Tütigkeit. Seine bedeutendste
Leistung ist die ihm in Gemeinschaft mit Kirchhoff im Jahre
1860 gelungene Entdedung der Spektralanalyse, die es er—
nöglicht, auf Grund der Flammenfärbung durch Metalldämpfe
die in einem Stoff enthaltenen metallischen Elemente feltzu⸗
tellen. Mit Hilfse der Spektralanalyse konnte auch die phy⸗
ische Beschaffenheit der selbstleuchtenden Himmelskörper —
Zonne und Fixsterne — ermittelt werden, und sie führte
erner zur Entdeckung zweier chemischer Elemente: des Rubi—
iums und des Cäsiums, die durch Bunsen stattfand. —
Bunsen war am 31. Mära 1811 in Göttingen geboren, iüudierte
Reinfeld, 31. März. Verkauft hat der Holbesitzer
Ztapelfeldt. Groß⸗Wesenberg, seinen 144 To. großen Hof an
einen Herrn Schuhmacher für angeblich 158 000 M.
BadOldesloe, 31. März. Der städtische Haus⸗
altungsplan für 1911 balanziert in Einnahme und
lusgabe mit 327 000 M. Die Gemeindesteuern, die durch 200 —
zuschläge zu den Staatssteuern aufgebracht werden, beziffern
ich auf 148 940 M. Die Zinsen- und Schuldenverwaltung
rgibt eine Eimmahme von 46 657 Muund eine Ausgabe von
00 286 M; für die Schulverwaltung sind 26 860 Muin Ein⸗
jahme und 98354 Muin Ausgabe gestellt. Die städtischen
Unstalten und Einrichtungen ergeben eine Einnahme von
7958 Muund eine Ausgabe von 18050 M, die städtischen
ziegenschaften eine Einnahme von 23 024 Mäund eine Aus⸗
jaabe von 14160 M. Die Polizeiverwaltung stellt sich in
zinnahme auf 2150 M und in Ausgabe auf 9362 M, die Armen⸗
»erwaltung in Einnahme auf 16800 Mäund in Ausgabe auf
2480 M. Die Einnahmen für Verkehrsanstalten beziffern sich
uf 2753 Meund die Ausgaben auf 16400 M. Die allge—
neine Verwaltung erfordert eine Ausgabe von 26 172 M.
Brunsbüttelkoog, 31. März. Der Bau der
reuen Mole wird durch die Firma Habermann C Guckes
n Kiel ausgeführt. Das Objekt beträgt 2170 970 M.
Itzehoe, 31. März. Erschossen hat sich außerhalb
es Stadtgebietes der 24jährige Handlungsgehilfe Hermann
Marz aus Rostock. Er war in einem hiesigen Eisenwaren⸗
leschäft tätig, Mittwoch aber entlassen worden.
Neumünster, 31. März. Im Sparverein für
donfirmanden haben die Volksschultinder in den letzten
ehn Jahren mehr als 300 000 Mägespart. Zurückgezahlt
ind bisher 146000 M. — Das Zentralgefängnis
t andauernd mit Strafgefangenen überfüllt. “ Um einen
lusgleich zu schaffen, werden Gefangene, die einen Teil ihrer
Strafe bereits verbüht haben, nach Gefängnissen in der Provinz
»der nach Glückstadt zur Verbüßkung der Reststrafe abge—
choben.
Heide, 31. März. Mit Lysol vergiftet hat sich
zier der Bahnsteigschaffner Maack.
Uetersen, 31. März. Der 13. Verbandstag der
»lattdeutschen Vereine aus Schleswig-Holstein wird
uim 6. und 7. Mai hier abgehalten.
Grotzherzogtum Oldenburg, Fürftentum Lübed.
X. Ahrensbök, 31. März. Ein Feuer vernichtete
Donnerstag in Lebatz die zinkgedeckte Scheune des Hufners
). Maad und das Altenteilshaus des Hufners J. Maach. Die
reiwillige Feuerwehr von Ahrensbök griff tätig ein.
Großherzogtümer Meclenbura.
Schwerin, 31. März Eine Reliquie aus dem
Jahre 1376 wurde von dem Jungfrauenkloster Ribnitz der
istorischen Ausstellung kirchlichen Kunstgewerbes hierselbst über⸗
indt. Es ist eine Plattstichsticherei auf weißem Leinen⸗
rund, der Rest eines Rücklakens für den Aebtissinnenstuhl der
tlesterlirche. Die Stickerei soll von der Herzogin Ingeborg
rusgeführt sein.
Bützo w, 31. März. Ohne Stadtordnung. Einem
rinwohner von hier, der sich in den Besitz der Stadtordnung
etzen wollte, wurde auf dem Rathause gesagt: „Die Stadt⸗
rdnung können wir Ihnen nicht geben, weil wir keine mehr
aben, gedruckt sollen keine mehr werden, weil Bützow eine
udere Stadtverfassung bekommen soll, sobald wir eine Landes—⸗
zerfassung haben.“ Wir fürchten, so schreibt die Rost. 3tg.
azu, daß der Mann lange auf den Neudrudk der Stadt-
berfassung wird warten müssen.
88 Grevesmühlen, 31. März. Verkauft wurden
iuf dem Großh. Amt die Käuslerplätze Nre. 1 und 2 zu
Wotenitz (62 ar 61 qm groß) für 1212,80 Muan den früheren
Hastwirt Stormer, der dort ein Erhokungsheim zu errichten
jedenkt. — Angestellt zum 1. April werden am hiesigen
Bostamt die Postassistenten Westphhal und Dufft aus Bartschin.
— Ueberfahren von einem Rolofshäger Fuhrwerk wurde
ier der Schüler Hans Liesberg aus Warnow, als er auf
inem Rad durch die Bahnhofstratßze fuhr. Er erlitt eine
—— —Meain und eine Mande ann Kopf.
eit 1828 in Göttingen, Paris, Berlin und Wien, ließ sich
833 als Privatdozent in Göttingen nieder, wurde 1836 Pro⸗
essor der Chemie in Kassel, 1838 in Marburg, 1851 in Breslau,
852 in Heidelberg, trat 1889 in den Ruhestand und starb am
6. August 1899 in Heidelberg. Wissenschaft und Technik ge—
enken seiner als eines hervorragenden Förderers der Natur⸗
r—
Saint⸗Saëns' Erinnerungen an Rossini.
Saint-Saens veröffentlicht einen Aufsatz, in dem
r seine erste Begegnung mit Rossini und seine Beziehungen
u ihm schildert. Saint-Saëns war damals ein Jüngling
on kaum zwanzig Jahren, während Rossini auf der Höhe
eines Ruhmes stand und von Bewunderern belagert wurde.
zr pflegte allabendlich die Schar seiner Getreuen Revue
assieren zu lassen, aber im Grunde hielt er wenig von
esen Enthusiasten. „Rossini lud mich zu diesen Abend⸗
mpfängen ein und nahm mich mit der gleichen Höflichkeit
uf, wie alle. Als ein Monat verstrichen war und er
ih, daß ich keine Anstalien machte, ihm vorspielen zu
ürfen, weder als Pianist noch als Komponist, änderte
ich seine Haltung und er sagte, ich möge ihn am nächsten
zormittag besuchen. Und ich lernie dann einen ganz anderen
zossini kennen als den der Abendempsänge. Er gab mir
nen Beweis von schöner Gesinnung, denn er warf sich
aum Verteidiger von Liszt auf, der damals fast von allen
leuten abgelehnt wurde. Eines Tages sagte er mir: „Ich
eiß. daß Sie ein Duett für Flöte und Klarinette ge⸗
hrieben haben, sür zwei Freunde von ihnen, die Musiker
nd. Wollen Sie die Herren nicht bitten, das Duett
in einem Abend bei mir zu spielen?“ Die beiden Kunstler
ehen sich nicht lange bitten. An dem betreffenden Abend
en Nossini die Gälte glauben. daß er selböt das Duetf
—D
kKiebitzeier.
Der 1. April! — Wen erinnert er nicht an Bismarck, dem
dieser Tas einst das Leben gab! Und wem fallen dabei nicht
vie „Getreuen von Jever“ ein, die seit dem Jahre 1871
dem Kanzler zu seinem Geburtstage regelmäßig 101 Kiebitzeier
als Geschenk übersandten! Manchmal allerdings später, wenn
der Kiebitz nicht fleißig war. Im allgemeinen aber fällt die
zeit des Legens für ihn schon in die ersten Tage des März;
on da an bis in den Anfang des April. — Auf weiten
Rasenflächen und feuchten Aeckern baut er sein Neste, das
ius einer seichten Vertiefung besteht und zuweilen durch dünne
Hrashalme und zaärte Wurzeln zierlich ausgekleidet ist. In
ihm findet man die vier verhältnismähig großen, birnförmigen
kier, mit den Spitzen einander zugekehrt. Ihre Farbe ist
olivengrün bis bräunlich, mit dunklen, oft schwarzen Punkten,
Klecksen oder Strichelchen. In 16' Tagen brütet das Weibchen
die Eier aus. In dieser Zeit und so lange die ausgekrochenen
Bögel noch jung sind, legen beide Eltern bei einer Gefahr
roße Kühnheit an den Tag und wenden allerlei List an,
uim den Feind zu täuschen. Weidenden Schafen z. B. springt
as Weibchen mit gesträubtem Gefieder und ausgebreiteten
zlügeln laut schreiend entgegen und treibt sie dadurch ge—
vöhnlich in die Flucht. Das Männchen sucht den Gegner
»stmals auf die Weise irrezuführen, daß es in der Luft
imhergaukelt und dabei seinen Paarungsruf ausstößt. — Das
Hefieder des Kiebitz ist ziemlich bunt: schwarz, weiß, dunkelgrün
nit bläulich purpurnem Schimmer und dunkelrostgelb. Auf dem
Kopfe hat er eine lang nach hinten gestreckte, schwarze Feder⸗
saube. Eine außekordentliche Beweglichteit zeichnet den Vogel
us; im Fluge führt er zierliche Wendungen aus, beim Gehen
rippelt oder läuft er behende daher und führt wunderliche
bewegungen aus, indem er dabei fortgesetzt seine Federhaube
pielen läßt und mit dem Schwanze wippt. Nach dem Ruf.
den er hauptsächlich hören läßt: „Kiwitt!“ hat er seinen
stamen erhalten. In dem Grimmschen Märchen „Von dem
Machandelboom“ spielt er eine Rolle. Hier entsteht er aus
»en Knochen des Knaben, den die böse Stiefmutter getötet,
zekocht und dem Vater als Speise vorgesetzt hat. Der Vogel
xird im Märchen als schön geschildert, mit roten und grünen,
um den Hals goldigen Federn, er singt:
Mein Mutter der mich schlacht,
Mein Vater der mich aß,
Meine Schwester der Marlenichen,
Sucht alle meine Benichen,
Bind't sie in ein seiden Tuch,
Legt's unter den Machandelbaum.
Kywitt, Kywitt,
Wat vör'n schön'n Vagel bün ick!
Ler Kiebitz hat eine außerordentliche Verbreitung; man krifft
hn in fast allen Ländern der alten Welt. In Europa weist
zolland die meisten Kiebitze auf“ Bei uns stellt er sich, als
zugvogel aus dem Süden zurückkehrend, in der ersten Zeit des
Frühlings ein. Willkommen ist die Brutzeit, die die Delika—⸗
esse der Kiebizeier gewährt. An Stelle dieser werden auch
die Eier von Möwen oder Krähen verkauft, da sie äußer⸗
lich den Kiebitzeiern ähneln. Jedoch sind diese spitzer und das
Weiße ist im gekochten Zustande nicht weiß und undurchsichtig,
ondern bläulich-opalisierend, woran die Kiebikeier am besten
m erfennen sind n.
Cuftschiffahrt.
Der europäische Rundflug gescheitert. Aus Paris wird
»em B. L.A. unterm 30. März gemeldet: Die Pariser Zeitung
Journal fkründiagt an, daß sie infolge der gegen den
uropäischen Rundflug veranstalteten Agitation eine Pro⸗—⸗
fprammänderung eintreten läßt. Es handelt sich um die
Tusschaltung der deutschen Strecke. Damit ist das
zanze, groß angelegte sportliche Unternehmen in Frage ge—
tellt, da es zweifelhaft erscheint, ob unter diesen Umst inden
Zelgien, Holland und England die Veranstaltung, die durch
Deutschlands Ausscheiden zum Torso geworden ist, noch weiter
interstützen. Wie die B. 3. am Mittag bekanntgibt, wird
der vom Verlag Ullstein & Co. gestiftete B. Z⸗Preis der Lüfte
*»an 100000 Muauf alle Fälle der Apiatik zugute fommen.
— A
lomponiert habe. Das Stück mußte infsolgedessen mehrere
Male wiederholt werden. Rossini führte mich dann in den
Zalon, ließ mich neben ihm niedersitzen und hielt mich
est, damit ich nicht entfliehen könne. Dann kam die
Prozession der Anbeter und Bewunderer. die alle das
ieue Meisterwerk Rossinis in den Himmel hoben. Rossini
yörte sie mit boshastem Lächeln“ an und erklärte mit
der größten Ruhe: „Auch ich bin Ihrer Ansicht, aber
das Duett habe nicht ich geschrieben, sondern mein Freund
zer neben mir.“ Saint-Saëns erzählt dann von einer
kpisode zwischen Rossini und der Patti. Die Patti stand
»amals am Beginn ihrer glänzenden Lausbahn. „Ich habe
em Abend nicht beigewohnt,“ so berichtet Saint-Saëns,
‚an dem die Patti zum ersten Male im Hause Rossinis
ang. Aber es ist Tatsache, daß nach dem Vortrag der
Arie aus dem „Barbier“ Rossini zu ihr sagte: „Aber
»on wem ist denn die Arie, die Sie eben gesungen
saben?“ Ich sah Rossini drei Tage später, und er hatte
ich noch immer nicht beruhigt. „Ich wiß sehr gut,“—
o rief er, z„,daß meine Arien mit Kolorafturschmuck ge—⸗
ungen werden müssen. Gerade dazu schreibe ich sie ja
ruch. Aber nicht eine Note von dem übrig zu lassen,
was ich geschrieben habe, nicht einmal die Rezitative —,;
das ist doch der Gipfel!“ Und er erging sich in Schmähun—⸗
jen gegen die Sopranistinnen, die die Arie aus dem
Barbier“ singen wollen, die doch für Mezzo⸗Sopran ge—
chrieben sei. Auch die Patti war üÜber die Aeußerund
kofsinis höchst erbittert, aber schließlich sagte sie fich, daß
s fur eine junge Sängerin gefährlich sei, Rossini zum
Feinde zu haben. Einige Tage später kehrte sie reu⸗
nütig zu dem WMleister zurück und bat ihn um Rat, und
darin tat sie gut, denn bis dahin war ihr Erfolg kein
ungeteilter gewelen.“ O.K.