4
8 —120
—9— 3 * J * — ⸗—
7 — 5* 5 — — 59 *
J—⏑—— 9
—— 2 * 8 —— * 2
Ausgabe 4.
Tagesbericht.
Lüubeck, 31. März.
Ergänzungswahlen zur Gewerbekammer. Bei den gemäß
den Uebergangsbestimmungen der Ordnung für die Gewerbekam⸗
mer vorgenommenen Ergänzungswahlen wurden als Mitglieder
der Industrieabteilung gewählt bezw. wiedergewählt die Herren:
Tabakfabrikant Chr. Alwert, hier, Räuchereibesitzer Ludwig
Bade, Mitinhaber der Firma J. P. Bade, Schlutup, Direktor
der Lübecker Konservenfsabrik G. Carstens, hier und Direktor
der Lubecawerke. E. Saarburger, hier.
Militäranwãrterstellen im Bezirk des IX. Armeelorps.
1. April, Altona, Gerichtsgefängnis, Gefangenauf⸗-
seher, während der Probezeit Tagegelder nach dem Jahres⸗
betrage von 1224 M, nach erfolgter Anstellung 1200 MeGehalt
und 420 MMietsentschädigung jährlich oder freie Dienstwohnung.
— 1. April, Bremen, Inspektion der Gefängnisse, Aufseher
am Untersuchungsgefängnis, 600 Mepro Jahr nebst freier Station,
Bewerber müssen unverhetsratet sein. — 1. Mai, Bremer⸗
haven, Bremisches Amt, Schreiber, bis 1400 M, kann bis
2200 Misteigen. — 1. April, Dockenhu den, Gemeinde, Ge—
meindediener und Nachtwächter, 1400 M, Uniform, 100 Mufür
Hundefuttergeld; Wächter für den Nachtdienst, 1000 M, 100 M
für Hundefuttergeld. — 1. April, Hamburg, Deputation für
das Feuerlöschwesen, Zentralbureau, Kilfsarbeiter, 1400 M, kann
bis 1940 Musteigen; sofort, Deputation für das Beleuchtungs⸗
wesen, Gasmesserwesen der Gaswerke, Bureaugehilse, 1400 M,
kann bis 1940 Musteigen; 1. April, Medizinal-⸗
kollegium, Hygienisches Institut, ständig beschästigter
Hilfsschreiber, 90 Mepro Monat während der
Probedienstzeit, nach abgeschlossener Ausbildung äährl.
1400 M, steigend bis 1940 M; 1. April und später, Polizeibe—
hörde, 30 Schutzleute, pro Jahr 1950 M, steigend bis 2400 M,
abzüglich 530 Mepro Jahr für Tiensttleidung. — Sofort, Lehe
i. Hann., Magistrat, Bureauassistent, jährl. 1600 M, steigend
bis 2400 M. — Sofort, Neustadt i. Holst. Provinzialirren⸗
anstalt, Kesselwärter, 1100 Mäund 200 MuMietsentschädigung
oder Dienstwohnung, Bargehalt steigt bis 1400 M. — Sofort,
Preetz i. Holst, Magistrat, Bureauassistent, 1200 Mejährlich.
»Ein hihor Sonmer da Sicht? Ueber die mutmaßliche
Frühjahrs- und Sommerwitterung äußerte sich dieser Tage
Dr. Maurer, der Leiter der meteorologischen Anstalt in
Zärich. Er bezeichnete es als eine merkwürdige Erscheinung
in der Witterungsgeschichte, daß die Frühlings- und nament—
lich die Sommermonate der letzten fünf Jahre, von 1906
bis 1910, ein ganz bedenkliches Desizit an Wärme auf—
wiesen. Die auffällig starken Fehlbeträge in den mittleren
Temperaturen der einzelnen Monate von April bis Juli,
die oft zwei bis drei Grad erreichten, erweckten völlig
den Eindruck, als ob wir uns in einer andauernden Kälte—
periode besänden. Ungefähr dieselbe Erscheinung, aber
weniger stark, zeigte sich in den Kühlwetterjahren 1886
bis 1890; noch viel mehr aber und in ähnlichem Grade
wie jetzt in der Zeit von 1836 bis 1845. Es hat sich
aber noch stets gezeigt — man kann hier aus einer bald
hundertiöhrigen Reihe von zuverlässigen Witterungsauszeich⸗
nungen schließen — daß solch ungewöhnlich starken und
anhaltenden Temperaturrückschlägen stets wieder Wärmeexzesie
fsolgen, und Dr. Maurer ist der Ueberzeugung, daß wir in
allernächster Zeit, im Frühling, noch mehr aber im Sommer,
olche Wärmeüberschüsse zu spüren bekommen werden.
*Sandwerker, schreibt Rechnungen aus! Die Gewerbe⸗
fammer als gesetzliche Vertretung des Handwerkerstandes weist
wiederholt nachdrücklichst auf die Mißstände im Zahlungsver—
kehr hin und richtet daher an die Handwerker das dringende
Ersuchen, bei der Ablieferung von Waren oder beendeter Leistung
von Aufträgen sogleich die Rechnung beizufügen oder dieselbe
mindestens einmal im Monat auszuschreiben, keinesfalls aber
mit der Zusendung der Rechnung länger als ein Vierteljahr
zu warten, eventuell bei Zahlung innerhalb gewisser Zeit einen
entsprechenden Skonto zu gewähren. Ein Vierteljahr ist bald
wieder abgelaufen, ein neues beginnt, also Handwerker, schreibt
Rechnungen aus! Diese Handhabung wird von einsichtigen Be—
stellern und Abnehmern um so weniger als eine Unbequemlich-
keit oder Mahnung aufgefaßt werden, als sie geeignet erscheint,
Streitigkeiten über den Preis, über Abzüge usw. tunlichst aus⸗—
zuschließen. Aber auch die Konsumenten natürlich müssen die
Rechnungen sogleich nach Empfang kFegleichen. Denn die Ge—
werbetreibenden können nur dann konkurrenzfähig und wirtschaft⸗
lich selbständig bleiben, wenn sie ihrerseits imstande sind, ihre
Rohmaterialien und Arbeitslöhne prompt zu bezahlen. Werden
durch dies Versahren die Mißltände im Zahlungsverkehr, die
s'angen Kreditfristen auch nicht gleich geheben, so werden doch
Handwerker und Kunden allmählich an eine orduungsmäßige
Zahlungsweise gewöhnt. Und das wäre der Weg zur Besserung.
.Nachrichten für Seefahrer. Das Küstenamt, Kiel, meldet
unterm 29. März: Halskoo Leuchttonne erloschen; desgleichen
unterm 30. März: Vor Kopenhagen, eine Seemeile mißweisend
östlich von Mittelgrund-Fort, Dampfer gesunken. Wrachschiff
westlich davon ausgelegt.
D Dampnfer⸗Neubau. Für die Firnia F. H. Bertling
ist hier am Mittwoch ein auf der Schiffswerft Uebigau A.-G.
be: Dresden erbauter neuer Eilfrachtdampfer mit Stückgutladung
von Tangermünde, Alen und Wallwitzhasen eingetroffen. Der
Neubau sführt deͤn Namen „Catharine Bertling“ und hat eine
Maschinenkrast von 100 indizierten Pferdestärken. Das Schiff
ist dazu bestimnmt, an Stelle der bisherigen im Besitz der
Firma gewesenen, aber inzwischen nach Mecklenburg verkauften
Dampfkähne „Anna“ und „Kathi“, den Binnenschiffahrtsverkehr
zwischen Lübeck, Magdeburg und den oben genannten Plätzen zu
unterhalten.
WBWS—
b. Stadttheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt man
uns: Hceute sindet die Uraufführung des Einalters „Hans““
(Grave) von Dr. Benno Diederich statt. Dazu kommt das
wirlungsvolle Schauspiel „Thalea Bronkema“ von Johanneg
Wiegand zur Wiederholung. Morgen findet bei gewöhnlichen
Schauspielpreisen ein nur einmaliges Gastspiel von Franziska
Ellmenreich vom Deutschen Schauspielhaus in Hamburg statt,
und zwar wird die berühmte Künstlerin die Königin
—* 5 DE * 9 ——— *
Freitag, den 31. März 1911.
*
—
r
Morgen⸗Blatt Nr. 165.
—
Schweine. Die Zahl der Pferde stieg um 6719, die der
Schweine um 300 069. Dagegen verminderte sich die Zahl
der Rinder um 35 323 und die der Schafe um 8013.
2 Möolln, 31. März. Unglüdsfall oder Selbst⸗
nord? Die Ehefrau des Malers V. stand in der Nacht zum
Tomerstag aus dem Bett auf, klädete sich notdürftig an und
zing cuuf den Hof. Als sie nach geraumer Zeit nicht zurück⸗
ehrte, machte dier Mann mit einem Nachbarn sich auf die
Suche und zog die Frau morgens als Leiche aus dem See. Da
der Hof unmittelbar am See liegt, so wird es wohl unaufgeklärt
»leiben, ob ein Unglücksfall oder eigenes Verschulden der Frau
orliegt. — Mit der Verwaltung des Amtsgerichte
st nach der Versetzung des Amtsrichters Feldmann vom 1. April
ib der Assessor von Wedderkopp beauftragt worden.
Großherzogtumer Medlenbura. J—
Rehna, 31. März. Personalien. Der erst seit
Dttober 1910 an hiesiger Stadtschule wirkende Lehrer Karsten
zat ßuum 1. Oktober d. J. gekündigt, um in Preußen eine
esser dotierte Stelle anzunehmen. — Die ritterschaft-
iche Brandversicherungsgesellschaft zu Rostock hat
er hiesigen Freiwilligen Feuerwehr als Anerkennung
ur geleistete tatkräftige Hilfe bei dem am 28. Febr. in Casen⸗
orf staͤttgehabten grohßen Schadenfeuer zehn Mark überweisen
Elisabeth in „Maria Stuart“, eine ihrer glänzendsten Leistun⸗
zen, spielen. Sonntag abend gelangt bei Mittelpreisen Lehaͤrs
izboile Operetle Die lustige Witwe“ zur nochmaligen Auf—
ührung. — Für Donnerstag, 6. April, befindet sich G. Verdis
roße Oper „Othello“ in Vorbereitung. Als Othello wird der
önigl. Kammersänger Alois Pennarini vom Hamburger Stadt⸗
heater ein weiteres Gastspiel bei gewöhnlichen Opernpreisen
ibsolvieren.
bp. Stadthallentheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt
nan uns: Heute, abends 824 Uhr, findet bei halben Preisen
as letzte Gastspiel des Fritz-Steidl-Ensembles mit dem Paul
rinckeschen Sensationsschlager „Halloh! Die große Revue“ statt.
z„onntag, abends 772 Uhr, gelangt das Schauspiel „Mo—
elle“ von Johannes Tralow und hierauf der Schwank „Zu
zesehl Herr Leutnant!“ von Schröder zur Aufführung.
b. Konzert St. Matthaen. Die St. Matthaei-⸗Orgel erwies
ich bisher als nicht widerstandsfähig genug. Die hiesigen
Rrgelbauer Kempper K Sohn haben daher die Prinzipal—
timmen wesentlich verstärkt und außerdem eine neue kräftige
zambe eingesetzt. Die Wirksamkeit dieser Aenderungen soll
ich am nächsten Sonntag in einem Konzert an Orgel⸗
'ompositionen von Bach, Rheinberger und Fährmann er—
roben. Der gesangliche Teil des Programms wird von den
iesigen bekannten und geschätzten Konzertsängerinnen Frl.
Boldt, Frl. Cabell und Frl. Kröger ausgeführt. Der Rein—
ꝛtrag ist für den Kindergottesdienst bestimmt.
b. HSansa⸗Theater. Aus der Theaterkanzlei schreibt man
ins: Der allabendlich gute Besuch des Hansa⸗-Theaters zeugt
davon, daß die Darbietungen Sylvester Schäffers dem Publikum
senußreiche Stunden bieten. Ab 1. April findet ein Programm⸗
vechsel statt und es sind hierzu wiederum erstklassige Kräfte
ngagiert. Wer dem Gastspiel Sylvester Schäffers beiwohnen
vill, versäume nicht, das Hansa-Theater zu besuchen, da un⸗
viderruflich am 6. April die letzte Vorstellung stattfindet.
b. Der Deutsche Flottenverein, Landesverband Lübed ver⸗
instaltet sür seine Mitglieder und alle Interessenten Freitag,
ibends 854 Uhr, im Etablissement „Flora“ einen Vortrags⸗
hend. — In diesen Tagen ist ein halbes Jahrhundert
erflossen, seit in Deutschland die ersten Bestrebungen ein—⸗
etzten, einen organisierten Rettungsdienst für Schiffbrüchige
in den deutschen Küsten einzurichten. Als Redner ist von
er Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger Herr Direktor
dr. Schulze gewonnen worden, der in einem Vortrage den
Perdegang dieser im Dienste der Nächstenliebe arbeitenden
hereinigung schildern und in großen Lichtbildern auch An⸗
ichten aus Sturm und Seenot vorführen wird. Der
zlottenverein hielt den Zeitpunkt für einen Vortrag augen⸗
licklich für sehr angebracht, da er im kommenden Sommer
ur Zeit der großen Flottenmansver in der Nähe unserer
züste seine Mitglieder auf einer geplanten VFahrt einmak
nustern und ihnen die Großartigkeit dieser Evolutionen
eigen will.
b. Eine öffentliche Versammlung wird der Verein für
zreuenstimmrecht am Dienstag abend 824 Uhr in der Stadt⸗
alle veranstalten. Frl. Dr. Schirmacher, eine bekannte Literatin
us Paris, wird vom Recht bezw. dem Unrecht im privaten
ind öffentlichen Leben der Frau sprechen und dabei Erziehungs—
ind Schulfragen, Volkswirtschafts- und Sittlichkeitsfragen usw.
nuden Kreis ihrer Betrachtung ziehen. Dem Vortrag folgt
ine freie Aussprache. Damen und Herren, Freunde und Geg⸗
ier, Mitglieder der Bürgerschaft usw. sind willkommen. (Siehe
Inserat.)
b. Politische Vorträge des Neuen Frauenvereins. Heute
indet der 4. Vortrag im Zyklus statt. Herr Redakteur
Ztelling wird um 81u3 Uhr im Bärgerverein über das
Programm der sozialdemokratischen Partei sprechen.
— —
Vermischtes.
O.K. Eine französische Familienstatistik. Aus Paris wird
gerichtet: Die Ergebnisse der letzten französischen Volks—
ählung sind geeignet, die ohnehin schon großen Sorgen
der französischen Patrioten noch zu steigern; Frankreich,
das im Jahre 1851 an Einwohnerzahl die zweitgrößte
station Europas war, ist nun bereits auf die siebente
Ztelle zurückgesunken und wird im Verlaufe des nächsten
Jahrzehntes wahrscheinlich auch noch von Itallen überholt
verden und damit an die achte Stelle rücken. Die Besorg—
risse, die diese Entwicklung in Paris erwecken muß, sinden
r Echo in einem Antrag des Deputierten Driant, der
nuder Kammer vorschlägt, bei der Besetzung einer Reihe
on Staatsstellen jenen Bewerbern den Vorzug zu geben,
ie sich Vöter von wenigstens drei Kindern nennen können.
Im Zusammenhang mit diesem Antrage wird eine interessante
ramilienstatistik veröffentlicht. Frankreich zählt heute ins—
esamt etwa 11315 000 Familien. Darunter befinden sich
icht weniger als 1804 710 Ehepaare, die überhaupt keine
dinder haben, und 2966 171, die nur ein Kind besitzen.
die Franzosen sind in der Praxis Anhänger des Zwei—
indersystems, und verhältnismäßig wenige Familien gehen
iber diese Grenze hinaus. Die Statistik ergab nur 588 768
rzamtlien mit 5 Kindern, 182998 mit 7, 8305 mit 11,
437 mit 13, 249 mit 15 und 89 Familien mit 17
tindern.
C. K. Junggefellensteuer und Mutterlohn. Die von ameri—
'anischen Patrioten erhobene Anklage gegen die Miulti—
nillionäre, daß sie sich der Fortpflanzung der amerikanischen
dasse entziehen, findet ihre Ergänzung in einem Gesetzeniwurf,
»en der Senator Beall dem Varlamente des Staates
zllinois vorgelegt hat. In der Begründung des Gesetz-
intwurfes wird ausgeführt, daß die Bevpölkerung des Stastes
Illinois eine besorgniserregende Abnahme in den Geburts—
ziffern aufweist. Insbesondere wird darauf hingewiesen, daß
zerade die reicheren Leute sich der nationalen Pflicht ent—
ichen, für Nachwuchs zu sorgen; die reichen Amerikanerinnen
verden beschuldigt, daß bei ihnen auf der Jagd nach dem
LZuxus die Mutterschaft völlig aus der Mode gekommen ist“.
Der damit verbundenen Gefahr eines Rückganges der alt—
eingesessenen amerikanischen Bevölkerung will das Gesetz vor⸗
heugen und zwar zunächst durch Besteuerung der Jung-
jesellen. Jeder unverheiratete Mann, der das 935. Lebens⸗
ahr erreicht hat und keine überzeugenden Gründe für seine
khelosigkeit anführen kann, wird von Staats wegen mit
iner Junggesellensteurr von 40 Mubelegt. Die auf diefe
Weise eingehenden Gelder sollen dazu dienen, einen „Fonds
für die Bevölkerungszunahme“ zu begründen. Die Jung—
gesellen also werden die nötigen Gelder aufbringen, um
den Müttern staatliche Prämien für jede Geburt zu ver—
chaffen. Denn das ist der Hauptzweck des Gesetzes: die
krmutigung zur Mutterschaft. Der Staat Illinois wird
ünftig jeder Mutter, die nach zweijähriger Ehe ein Kind
ur Welt bringt, eine Prämie von 400 Mäzahlen, und die
zlleiche Summe für jedes weitere Kind, das in Abständen
»on zwei Jahren danach geboren wird. Für Zwillinge ist
ine Prämie von 800 Muund für Drillinge von 1200 M—
»orgesehen. Eine Statistik weist darauf hin, daß die Be—
pölkerungszunahme in Illinois noch geringer ist als die schon
ehr dürftige in Frankreich.
O.K. Freudenfeuer zur englischen Köönung. Am Krönungs—
age sollen zu Beginn der Nacht durch ganz England, Schott⸗
land und Irland Feuerbrände davon Kunde geben, daß
ßroßbritanniens Herrscher sich die Königskrone aufss Haupt
jesetzt hat. Auf allen Bergesgipfeln und auf den Kuppen
»er Hügel werden diese Flammenboten aufleuchten. In Eng⸗
and und Wales soll Punlt 10 Uhr abends die Feuer—
unde sich von Berg zu Berg fortopflanzen, in Schottland
agegen genau um 2411 Uhr. Bei der Krönung König
zduards haben in der Nacht des Krönungstages 1650
olcher Freudenfeuer geleuchtet, aber in diesem Jahre soll
zie Zahl noch größer werden.
Ein humorvoller Uhrecuidieb. Im neuen bayerischen Ver—⸗
ehrsministerium blieben am Freitag, wie aus München be—
ichtet wird, plötzlich in allen Räumen die elektrischen Uhren
lehen. Die Mutteruhr, die den Gang aller anderen treibt,
dar gestohlen worden. An ihrer Stelle war ein Zettel befestigt
nit den Worten: „Dem Glückichen schlägt keine Stunde.“
O.K. Auf der Suche nach einer seltenen Antilopenart. In
diesen Tagen bricht von England eine Jagdexpedition auf,
die in das Innere Afrikas vordringt, um einige Exemplare
iner erst kürzlich entdedten neuen Antilopenart zu erleger
oder zu fangen. Auch hofft man, Exemplare des seltenen
oten Kongobuffels und des Situtunga, einer anderen sehr
eltenen Antilopenart. zu erlangen.
Schles wig⸗ Hohsiein.
Kiel, 31. März Der landwirtschaftliche Kredit—
»erband für Schleswig-Holstein hielt hier seine
rdentliche Generalversammlung ab. Dem Rechenschaftsbericht
intnehmen wir folgendes: Der Hypothekenbestand umfaßte am
. Jan. 1910 44 294 500 M. 1911 wurden neu erworben:
in 4prozentigen Pfandbriefen 3901500 M, an 32prozentigen
52 700 Meund an 3prozentigen 16 100 M. Der Hypotheken⸗
estand beträgt insges. jetzt 48 964800 M, welche Summe
ich auf 26089 Darlehen verteilt. Von den 341 Anträgen aufßf
darlehen (268 im Voriahre) konnten 327 in Höhe von 5797 200
Rark bewilligt werden. Nachdem die Pfandbriefe des Ver—⸗
andes Anfang Februar 1910 ihren höchsten Stand mit 100,75 00
ür die 4proz. und 93 für die 33proz. erreicht hatten, fiel
er Kurs für die ersteren Mitte Nov. auf 99,60 und die
etzteren Ende Sept. sogar auf 84,40 Vd. Das Amortisations-
onto schloß mit 2130537 Mugegen 1828623 Me Ende 1909
ib. An Zwangsversteigerungen und Konkursen war der Ver—
hand im verflossenen Jahre in drei Fällen beteiligt. Dem
Lerbandsvermögen konnte einschließlich der Zinsen und dem
steservefonds ein Netto-Ueberschuß von 60626 Mezugeführt
verden, so daß das Verbandsvermögen am Schlusse des Jahres
363 645 Mubetrug. — 20000 Wall Sprotten, d. i.
600 000 Fische, fing in der Nacht zum Mittwoch ein einziges
Möltenorter Fischerboot. Die Fische, die einen Marktwert von
5 000 Mehaben dürften, wurden teils an den Kieler, teils
in den Eckernförder Markt gebracht. — Wieder flott.
der an der Küste von Weißenhaus gestrandete Ewer „Ge—
drüder“ ist durch die Dampfer „Stein“ und „Budde“ abge⸗
»racht. Das Fahrzeug ist vollgelaufen, doch ist die Havarie
nicht beträchtlich. Die Leiche des kurz vor der Strandung
iber Bord gespülten Schiffers ist bisher nicht gefunden.
Helgoland, 31. März Die Azetylenanlage, die
hier vor mehreren Jahren eingerichtet wurde, ist durch Kauß
in die Landgemeinde Helgoland übergegangen.
Großherzogtum Oldenburg, Fürstentum Lübeck.
Oldenburg, 31. März. Der Landtag hat das Leh«a
erbesoldungsgesetzangenommen.
Lauenburg.
Ratzeburg, 31. März. Viehzählung. Nach dem
erlaufigen Ergebnis der außerordentlichen Viehzählung vom
. Dezember 1910 waren in Schleswig⸗Holstein vorhanden:
205 217 Pferde, 1049 116 Rinder. 175 020 Schafe und 13688 0383