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Mittwoch, den U. Januar 1911. Morgen⸗Blatt Nr. 18.
Tagesbericht.
Lübed, 11. Januar.
Aus der Bürgerschaft.
Die geitrige Sihms der Bürgerschaft trug durchaus den
Charakter einer Spezialberatung. Auch geltern waren Sitzungs⸗
saal wie Tribüne voll befetzt. Die Verhandlungen drohten
leich zu Anfang zwar einen stürmischen Verlauf zu nehmen,
Dech legten sich die Wogen der Erregung bald dank der ge⸗
schikten Intervention des Verhandlungsleiters Der 87.,
der im wesentlichen Vorschriften trifft über die Söhe der
Hewerbesteuer, sowie über deren Progrelsfion und die Ein⸗
ichung der Konsumvereine, ging bis auf den Zusatz des
serausschusses, betreffend Fortfall der Steuer in allen
deeee i den vom Bürgerausschuß und B-M. Boie be
anlragten Aenderungen durch. Das Stimmverhältnis für die
inbe iehung der Konsumvereine war 72: 29, und die neue
ie arde mit 73: 26 Stimmen angenommen. Der Höhe⸗
ntt der Verhandlungen wurde mit den Beratungen des
erreicht imd zwar stand dabei insbelsondere zur Dis—
ussion, ob die Schuldzinsen abzugsfähig sein sollten. Schließ⸗
ich ging der Kompromihantrag, der vorschlug, daß Zinsen
ir eigenes Kapital nicht abgezogen werden sollen, während
Schuldzinsen absugsfähig lein sollten, durch. Ebenso wurde
mem weiteren Zusatz zu diesem Paragraph zugestimmt, wo⸗
ach Erträge aus Gehältern, Tantiemen usw. von Privat.
gestellten über 10 000 Miunicht abzugsfähig sein sollten.
den Schluß der Sitzung füllte eine eingehende Diskussion über
Fie Filial- und Warenhaussteuer aus. Dabei entschied man
ich hinsichtlich der Filialsteuer unter Ablehnung anderwei⸗
iger Anträge für den Zusatz des Antrages vom Bürger⸗
ausschuß, wonach die Einkommensteuer auf die Filialsteuer an—
gerechnet werden darf. Die Warenhaussteuer fiel dagegen mit
33: 56 Stimmen durch. Damit sind aber die Beratungen
iher die Gewerbesteuervorlage noch nicht zum Abschluß ge—
angt. In die weitere Beratung wird die Bürgerschaft heute
abend 6 Uhr eintreten. Es steht zu hoffen, daß die Ver—
handuugen — Ende gesührt werden. Schluß der Sitzung
war 11 Uhr 30 Minuten.
Der bommandierende General des 9. Armeeloros, Gene⸗
ral der Infanterie von Plettenberg hat die ihm im Auftrage
des preußischen Landeskriegerverbandes, Bezirk Altona, durch
den Vorsitzenden Hauntmann a. D. Klaeber angebotene Ehren—
— Verbandes angenommen.
J e Wanderungen unserer Bevölkerung. Nach den Re⸗
gistern des Meldeamts sind in den letzten fünf Jahren Gwom
. Dez. 1905 bis 30. Nov. 1910)) in Lübeck — vorübergehend
anwesende Fremde bleiben hier außer Betracht — nicht
eed et Ie 7 * Personen zugewan⸗
er -41905: 82802) fortgezogen. Der
Wanderungsgewinn würde sich demnach für iß 88 Volls⸗
ährungsperiode auf 8019 Seelen belaufen. Nun ist aber
iach den vorläufigen Ergebnissen der leßzten Zählung nur
eiin Wanderungsgewinn von 1749 Personen ermittelt, der
Lewinn also um 1270 Personen geringer, als man nach
den Anschreibungen des Meldeamtes vermuten durfte. Diese
Differenz zeigt von neuem, daß manche ohne vorschrifts⸗
mäßige Abmeldung fortziehen. Doch wird ihre Zahl ge—
ringer; im Jahrfünft 1900 -1905 zogen noch 3,036 20 der
Abwanderer ohne Abmeldung sort, im letzten Jahrfünft nur
aoch 1.320 o0. Diese 1,320 ⸗0 werden für das Statistische
Ait innerhalb der nächsten 5 Jahre maßgebend sein, um
ie wird zweds Fortschreibung der Bevölkerung bis zur näch—
——6 die Zahl der Abgewanderten monatlich
9
Der Sansabund, der von seiner Gründung an besondere
Wert auf eine straffe Organisation legte, hat — *
rurzen Zeit von 192 Jahren ein dichtes Netz von Landes-, Be⸗
uirls, Ortsgruppen und Vertrauensmännern über ganz Deutsch⸗
land verbreitet. Der Hansabund hatte am ersten Jahrestage
leiner Gründung, am 12. Juni 1810, insgesamt 36 Landes⸗
bezw. Bezirksgruppen, 513 Ortsgruppen und 1124 Vertrauens—
ee Am 31. Dez. 1910 zählte er dagegen bereits in allen
iee un i Vertrauensmänner.
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und, wie wir ergänzend r 8 3 poh
merken, für das Inane — —2 I
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rein un 1909 362 246,04 Mausmachte. end der Brutio
Verein Lübeder gewerblicher Lehrlinge. Sonntag er—⸗
freule Herr Warncke die zahlreiche Zuhörersch i
— — r uhörers haft durch einen
—— as Zunftwesen“, bei welchem besonders
Wen — Verhaltnifse in Betracht gezogen
——— e seltene Schriftstüde wurden durch
— rat vergrößert gezeigt und dienten zur
21 rung des Vortragss Denn i —
ührungen wurde lebhaft ji pe — *
— *— and ester Beifall zuteil. Nach Be⸗
eeene nachdem einige geschäftliche Anuge⸗
netdigt zu waren. wurden eine Anzahl Jahr—
n Ainzah Vereinigung Lübeder Techniker und
ne Anzahl Wandkalender, die d der Fi
aestiftet waren, an die Mit neer gun Gebr. Bocchers
Lehrstennverind glieder verteilt.
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dielen Eltern, die ihren Soh 3* annn Gabe ant
bie Wahl der a ohn Kaufmann werden lassen wollen.
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Vorbiidng e Nen ah der Stellung spielen ferner
Zeit Johrenit an en Mannes eine aroße Rolle.
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zut veranlagten jungen * incuen— Ddeehar arn
e n Veuten geraten werden, sich dem kauf—
nischen Berufe zu widmen. Wer Richt minde tens die erste
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oder einer hbheren nne ie ner' Mittelschule
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sbrahre 4, der die weüans grös e ee
5 arößte kaufmännische Lehrstellen
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vermittlung besitzt, ist gern bereit, kostenfrei Auskünfte zu er⸗
eilen. Dieser Verein befaht sich schon seit über 35 Jahren mit
er Lehrstellenvermittlung, die er von fachmännisch gebildeten,
nit den verschiedenartigsten Verhältnissen des Kaufmannstandes
enau vertrauten Beamten besorgen läht. Jedem Schüler, der
„ie Absicht hat, sich dem kaufmännischen Berufe zu widmen.
'ann daher nur geraten werden, sich an den 68er Verein zu
venden.
WMaeisterprufungen. Der selbständige Maler Theodor
Dartin Diedrich Hossmann, Schönböcken, und der Malergehilfe
ARtto Adolf Hugo Bohnsack, Lübeck, beide wohnhaft hierselbst,
aben am 7. Januar 10911 vor der Meisterprũüfungs—
ommission für Maler und der Bauunternehmer Joachim Hein—
ich Gustav Zimmer, Genin, wohnhaft hierselbst, hat am
. Jan. 1811 vor der Meisterprüfungskommission für Maurer
u Lübeck die Meisterprüfung bestanden.
Museumsvrortrag. Die zweite Folge der diesjährigen
Nuseumsvorträge hält Herr Prof. von Lütgendorff. Zum
thema wählte er die holländische und niederländische
Ralerei, über die er einen Uebecblich geben will, wobei auf die
n unserer Gemäldesammlung befindlichen Werke der holländischen
ind niederländischen Schule besonders verwiesen werden soll.
In seinem sehr stark besuchten Eröffnungsvortrag wies er darauf
zin, wie durch die Stammesverwandischaft die Holländer im
Wesen agnd in der Art ihrer Kunit geradse uns Lübechern nahe
ehen müssen. Nachdem er diese Tatsache durch einige Hin—
veise auf die aus Lübedk hervorgegangenen Künstler noch illu—
triert hatte, begann er, die kunstgeschichtliche Stellung und die
ßedeutung der Brüder van Eyd und ihren Einfluß auf die alt⸗
olländische und altniederländische Malerei zu schildern und die
kigenart ihrer Schüler und Nachfolger an ihren Werken zu er⸗
äutern. Nach Roger van der Wenyden, der manchmal eine
ewisse gewaltsame Bewegtheit und Erregtheit zeigt, kam der
nilde, aus Mömlingen bei Mainz eingewanderte Hans Mem⸗
ing, dessen poetisch weiche Empfindung alle seine Werke ver⸗
lärt. Werke von diesen Meistern, ihren Mitstrebenden, auch
olchen aus unserer Gemäldesammlung, wurden in großzer Zahl
ezeigt, und den Beschluß machte die Schilderung der künstleri⸗
chen Persönlichkeiten Ouinten Massys und Lukas van Leyden.
der erstere ging in seiner Auffassung ins Große und war ein
zahnbrecher, was vielleicht auch Lukas van Leyden für Hol⸗
and geworden wäre, wenn er länger gelebt hätte. Reicher
Beifall lohnte Den Redner am Schlusse des Vortrags.
Projekt eines neuen Zoologischen Gartens. Der Inhaber
zes „Bürgerhofes“, Herr Heinrich Voß, versendet an ihm be—
fannte Herren eine Aufforderung zur Herbeiführung von Zu—
timmungen für den Plan der Begründung eines neuen Zoo—
ogischen Gartens. Der Versender hat den Plan gesaßt, einen
olchen an der Israelsdorfer Allee, auf seinen Grundstücken
Nr. 38-42, sowie auf den dahinter gelegenen Ländereien
uind Wiesen des Finanzdepartementes, das geneigt
sst, sie zu dem gedachten Zwecke zu verpachten,
us Leben zu rufen. Finanziell ist nach den Mit-
eilungen das Unternehmen in der Hauptsache gesichert;
nich Herr Hagenbeck-Hamburg ist für den Plan gewonnen; er
at seine Unterstützung zugesagt. Dem Schreiben ist eine
darte beigefügt, auf dem der Adressat ersucht wird, durch
Interschrift sein Interesse an dem Zustandekommen des Pro—
ekts zu bekunden.
WDer Verein ehem. Kameraden des Gardekorps beging
inter starker Beteiligung der Mitglieder mit ihren Fa—
nilien am letzten Sonntag im weißen Saal der Stadthatle
eine Weihnachtsfeier. Rund 150 Kinder hatten sich zur Be—
cherung eingefunden. Eingeleitet wurde die Feier mit dem
Veihnochtslied „Stille Nacht“, gesungen von Frau John
ind einigen gröhßeren Mädchen. Anschließend hieran hielt
er Vorsitzende des Vereins, Herr Nissen, eine kurze An—
prache an die Kinder, in der er sie ermahnte, dankbar
u sein für die getreuliche jährliche Wiederkehr des Weih—
achtsmannes im Gardeverein. Unbemerkt war inzwischen
er Weihnachtsmann unter die Kinderschar getreten, deren
zlicke wie festgebannt an den reichbedeckten Gabentischen
nd dem kerzenstrahlenden Baum hingen. Durch eine humo—⸗
istische, gereimte Begrüßung und durch das reichliche Aus—
eilen von Pfeffernüssen wußte der Weihnachtsmann sich
asch das Vertrauen der ihn in scheuer Ehrfurcht an⸗—
taunenden Kleinen zu gewinnen. Jetzt empfing jedes der
inder sein Geschenk: die kleineren Spielsachen, die arsberen
ützliche Dinge. Wenn auch die eigentliche Weihnachtszeit
ännit vorbei ist, so war hier alt und jung doch bald wieder
on der richtigen Weihnachtsstimmung erfaßt. Mehrere Polo—
iääen wurden für die Kinder veranstaltet, bei welchen sie
nit Konfekt und Apfelsinen beschenkt wurden. Um 9 Uhr
dar Schluß der Kinderfeier, während die Erwachsenen noch
in paar Stunden in schönster Weise zusammenbliehen. Ein
eder Teilnehmer wird diese schöne Familienfeier noch lange in
Frinnerung behalten.
Oyfer des Straßenverkehrs. Die Eheleute Bahnwärter
d. Kämpfer zu Rosenhagen, Gemeinde Groß⸗Wesenberg, waren,
vie der Oldesloer Landbote schreibt, am letzten Sonnabend nach
dübeck gereist. Als hier die Ehefrau Kämpsfer einer Straßen—
ahn ausweichen wollte, wurde sie in demselben Moment von
inem Gärtnerfuhrwerk überfahren. Sie hat so schwere Ver—
etzungen davongetragen, daß sie sofort ins Krantenhaus frans-
ortiert werden mußte.
Die Frühtour⸗Klub , Frühauf 1910“ beging Sonntag
m Restaurant „Ju den drei Ringen“ seine erste Weihnachtsfeier.
die von den Mitgliedern des Klubs in sinnreicher Wesse
irrangierte Veranstaltung erfreute sich einer regen Beteili—
ung. Als die Kerzen des Christbaums brannten, wurden
ie Gäste durch den Vorsitzenden begrüht, worauf ein Mitglied
suf dem Klavier ein Weihnachtspotpourri vortrug, das alle
keilnehmer gleich zu Ansang in die rechte Weihnachtsstimmung
ersetzte. Nachdem sich der Weihnachtsmann seiner Aufträge
utledigt hatte, trat der Tanz in seine Rechte und hielt die
deilnehmer in froher Laune noch lange beisammen. Die Ver—
instaltung dieser jungen Verbindung kann als eine überaus
vohlgelungene betrachtet werden.
Wegen Fahnenfnucht wurden die Musketiere J. Ricert
som RNegiment „Lübeck“ und Nakowiecz vom Regiment
Rremnen“ vom Krieaosdgericht der 17. Dipision zu Schwerin
— —
zu der zulässig geringsten Strafe von je sechs Monaten
Befängnis und Versetzung in die zweite Klasse des Sol—
datenstandes verurteilt.
o. Freche Paletotdiebstähle. Am Sonnabend, 7. Jan.
segen 6 Uhr abends erschien bei einem Schneidermeister in der
züxstraße 77 ein etwa 1,70 in großer, dunkelblonder Mann,
mit rötlichem Schnurrbart, blauem zweireihigem Jackettanzug,
unkelm, steifen Hut und hellbraunem Spazierstock mit weißer
Metallkrücke. Er stellte sich als ein in der Ratzeburger Allee
vohnhafter Bahnassistent Hartung vor, und ließ sich einen
lnzug anmessen. Dann verlangte er, weil er ltark erlältet
ei, ein Glas heißes Wasser, und schließlich Wasser zum Hände⸗
baschen. Als der vermutliche Twwmindler sich einen Augenblick
llein sah. verließ er ungesehen das Haus. Nach dem Fortgange
es Mannes vermißte der Schneider seinen eigenen, fast neuen
VPinterpaletot mit schwarzbraungestreiftem Futter und
wei Reihen Hornknöpfen. Der Ueberzieher hat neuen Sammet⸗
ragen, und in der linken Innenseite eine sogenannte Akten—
asche. Zweifellos dürfte sich der angebliche Bahnassistent den
leberzieher, der auf dem Flur hing, angeeignet haben. — In
inem Pensionat in der Königstraße ist am Montag, 98. Jan.
wischen 1 und 154 Uhr mittags ein dunkelgrauer Herren⸗
berzieher mit Sammetkragen gestohlen worden. Als Täter
ommt ein etwa 28 Jahre alter, etwa 1,60 m großer Mann
n Frage, der zum erstenmal in dem Pensionat zu Mittag ge—
jessen hat. Der Unbekannte hat dunkelblondes, ziemlich langes
5aar, dunkelblonden Schnurrbart; er hat blasse Gesichtsfarbe
nd pickeligen, recht unsauberen Teint, untersetzte Sta'ur, schlechte
zaltung, und war bekleidet mit blauem Jackettanzug, schwarzen
zchnürstiefeln mit breiter verzierter Kappe und grüner Kra—
vatte mit Spangen. Es dürfte nicht ausgeschlossen sein, daß
r mit dem Manne, der am Sonnabend abend in der Sürstraße
inen Ueberzieher gestohlen hat, identisch ist.
· Festgenommen wurde ein auswärtiger Photographen⸗
gjehülfe, der sich des fortgesez en Diebstahls zum Nachteil seiner
Lo giswirtin schuldig gemacht hat.
b. Stadttheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt man
ins; Heute (Mittwoch) Wiederholung des „Bunten Abends“
nit Gesangsvorträgen, Rezitationen sowie Ballett. Außerdem
Othellos Erfolg“ und „Der Klavierlehrer“. Donnerstag „Der
daufmann von Venedig“. Shylock: Herr Taube. Freitag
Undine“. Sonnabend „Die Meistersinger von Nürnberg“.
Zonntag (3 Uhr) dritte Volksvorstellung „Das Glück im
Vinkel“.
b Stadthallen⸗-Theater. Aus der Theaterkanzlei schreibt
nan uns: Freitag (8 Uhr) Wiederholung von „Der Meister“,
domödie von Hermann Bahr. — dDie American-French
Zketch⸗Company (Parisienne), welche Montag, den 16. Jan.,
in längeres Gastspiel im Stadthallen-Theater beginnt, hält
egenwärtig das Kieler Publikum andauernd in größter Hei—
erkeit. U. a. gelangt auch das feinpointierte Stück „Ge—
tzt“ von A. Walter Paris zur Aufführung.
b. Verein der Mufitfreunde. Nach der Großtat der Auf—
ührung des Verdischen Requiems in Verbindung mit dem
Bhilharmonischen Chor wird am Mittwoch durch das Orchester des
zereins der Musikfreunde unter Leitung von Hermann Abend⸗
oth in dem volkstümlichen Konzert u. a. die große Fantasie
zius „Rigoletto“ von Verdi fär Flöte von dem Frötensol'sten
»es Orchesters, Herrn Wunderlich, mit Begleitung des Orchesters
u Gehör gebracht. Wagners „Tannhäuser“Ouvertüre, Mo—
arts Ouvertüre zu „Die Entsührung aus dem Serail“, Griegs
Zuvertüre „Im Herbst“ sowie die Ouvertüre „La princesse
aune“ von Saint⸗Saëns werden sodann zur Aufführung
selangen. Ein Streichquartett von Beethoven, die Ballett—
zuite „Sylvia“ von Delibes, ein Präludium von Jernefeld
»erden weiter die Hörer erfreuen.
b. Gastspiel Marya Delvard — Marc Henty. Anläßlich des
im Freitag, dem 13. Jan., stattfindenden Gastspiels von
Narya Delvard und Marc Henry geben wir folgende
zresseäußerungen über die beiden ehemaligen Scharfrichter
oieder: Hans Heinz Evers, selbst einst Leiter eines
er besten Ueberbrettl, schreibt in der Schaubühne: Marc
henry und Marya Delvard sind immer fesselnde, abge—
chlossen in sich und auf sich ruhende Typen. Die Köl⸗—
rische 3t8. schreibt: Hier sprachen und sangen kiuge
ind feine Köpfe mit literarischem Interesse. Henty ent—
oidelte eine Kraft, eine sprühende Frische des Temperaments,
ie mitreißt und erquickt. In der Delvard vornehmer Sicher⸗
seit liegt ein bannender Zauber; in ihrer Art üst sie sicher
twas Großes, Nicht-Erreichtes.
b. Liederkranz Concordia. Der Sonntag, 15. Jan. im
dolosseum stattfindende Vollsliederabend verdient die Be—
ichtung weiterer Kreise unseres musikliebenden Publikums.
Der Männerchor bringt in reicher Abwechselung volkstümliche
Veisen von Löwe, Wohlgemuth, Brahms, Silcher u. a. An
Nämerchören mit Orchesterbegleitung gelangen zum Vor—
rag: König Sigurd Rings Brautfahrt von Zöllner; Soldaten⸗
hor a. d. Oper „Die beiden Geizigen“ von Gretey; O Isis
ind Osiris aus der „Zauberflöte“ und das reizende, siets
jern gehörte „Soldatenlied“ von Altmeister Kremser, dem
khrenntitglied des Vereins. Em besonderes Interesse wird
er für das Konzert gewonnene Solist Herr Gustav Adolf
dendels⸗Berlin beanspruchen dürfen, dem ein guter Ruf
ils Bariton voraufgeht. Der Künstler bringt 3 Tanzlieder
»on Reimann und die Volksweise „Phyllis und die Mutter“,
erner die Arie des Bürgermeisters aus der Oper „Zar und
zimmermann“ zum Vortrag. Die Konzerte des Vereins
ind auch für Nichtmitglieder durch Lösung von Einzel- und
zamilienkonzertkarten zugänglich, welche bei F. W. Kaibel, sowie
»ei dem Vorsitzenden des Vereins, Herrn Karl Dettmenn,
zönigstr. 34,. bis Sonntag mittag zu haben sind. Auch sind
im Konzertabend im Kolosseum auf vielseitigen Wunsch
kintrittskarten an der Kasse zu haben.
b. Evang.⸗luthh. Missisonsverein. Zu dem vom „Deutschen
Lbend“ heute abend 822 Uhr im Hause der Gemeinn. Ges.,
önigstrahe 5, veranlaßten Vortrag des Missionars Spieß,
Togo, sind die Mitglieder des Missionsvereins eingeladen.
b. Verein Lobecer gewerblicher Lehrlinge. Sonntag, pünkt⸗
ich 7 Uhr abends, wird Herr Satow einen Vortrag halten
iber „Die Entwicklung der Dampfschissahrt und der Nord—
w16e Pilond““