Neueste Nachrichten und Telegramme.
Die, Hohenzorlern“ und das österreichsche Geschwader.
IF. Wien, 28. März. Die Neue Freie Presse meldet
ius Posa: Heute um 4 Uhr morgens fuhr das gesanite
Heschvader von Fasang aus, um der JachtHohenzollern“,
uf der sih Kaiser Wilhelm auf der Fahrt nach Korfu
indet, entgegenzufahren. An Bord eines Kriegsschiffes hatte
ih der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand
eingeschifft. Die Begegnung erfolgte auf hoher See. Die
Musittapelle eines der Kriegsschiffe intonierte beim Rahen der
Sohenzollern“ die deutiche Hymne. Gleichzeitig gaben die
criegsschiffe einen Salut ab. Gegen 11 Uhr mittags war
das Geschwader in den Hafen zurücgekehrt.
Die Jubiläumsfeier in Italien.
gee Roni, 28. März. Der König sandte Kaiser Wel—
elm folgendes Antworttelegramm: Die Glückwünsche, die Du
ur in Deinem Namen und dem Namen der Kaiserin mit
großer Herzlichkeit aussprichst, rührten mich tieß. Diese
ßcsuͤlle finden in meinem Herzen und den Herzen des ita⸗
zenischen Volkes ein Echo. Das Bündnis unserer beiden
Bölker, die durch Bande so aufrichtiger gegenseitiger Sym⸗
bathie vereinigt sind, wird immer eine mächtige Garantie
zilden für ihren Fortschritt und den der Welt.
Die Antwort des Königs an Kaiser Franz Josef
lauiet: Ich danke Eurer Majestät sehr lebhaft für die Glüd—
wünsche, die Euer Majestät mir ausgesprochen haben. Ich
teile das Vertrauen Euer Majestät in die Verwirklichung
zer edlen Rolle des Friedens und des Forischritts, die unseren
Bölkern zufällt, und für die ich eine sichere Gewähr finde
n der Freundschaft und dem Bündnis, die sie einigen. Ich
hitte Euer Majestät, die innigsten Wünsche für Ihre Person
und für das Gedeitken Ihrer Siaaten entgegenzunehmen.
W. Rom,. 28. März. Heute fand auf der Engelsburg im
Betsein des Königspaares, des Herzogs von Aosta, das Grafen
zon Turin, des Herzogs von Genuag, der Repräsentanten des
Schats und der Kammer sowle aller Minister und zahlreicher
Würdenträger die Erẽffnung der Ausstellung für retrospektive
Zunst stagat. Unterrichtsminister Credaro und der Organisator
z»er Ausftellung, Oberst Vorgatti, hielten Ansprachen. Das
Fönigspaar wurde beim Eintreffen auf der Engelsburg, wie
det der Abfahrt von einer großen Volksmenge stürmisch begrüßt.
Stapellauf des grehen Kreuzers, Greben“.
we Sausburg, 28. März. Heute nachmittag 456 Uhr ließ
zuf der Werft von Blohm E Voß der große Kreuzer „I“
zlückktkich vom Stapel. Auf Befehl des Kaisers vollzog der
ommandicrende General des 8. Armeekorps, von Ploetz, die
Tausfe des Kreuzers. Die Rede klang in ein begeistert auf—
zenommenes Hoch auf den Kaiser aus. Der Taufe wohnten
1. a. bei: als Vertreter des Reichsmarineamts Vizeadmiral
Paschen, Angehörige der Familie von Goeben, auf Befehl des
zaifers eine Deputation des Infanterie-Regiments von
Hoeben (2. rheinisches), bestehend aus dem Obersten Liebes—
ind und drei Offizieren, der Präsident des Senats, Bürger⸗
neister Dr. Predöhl, Bürgermeister Dr. Burchard, eine An—
all Senaismitglieder, der Präsident und eine Anzahl Mit—
zlieder der Bürgerschaft. Die Ehrenkompagnie und die Musik
atten die 7ber gestellt.
Die preußische Ansiedelungspolitik.
W. Berlin, 28. März. Der Landwirtschaftsminister
erklärte auf eine Anfrage über den Stand der Enteignungs—
rage in der Finanzkommission des Herrenhauses: Die
Ztaatsregierung ist fest entschlossen, die durch das Gesetz
»om 26. April 1886 inaugurierte Ansiedelungspolitifk
u Posen und Westpreußen fortzuführen. Ich
werde deshalb nicht darauf verzichten, von der Befügnis der
Enteignung in geeigneten Fällen und mit Vermeidung ieder
innötigen Härte Gebrauch zu machen, sobald die gesetzlich be—
timmten Voraussetzungen der Enteignung als vorliegend zu
ꝛrachten sind. Die Staatsregierung allein hat die Verant—
vortung für die Prüfung dieser Voraussetzung und für die
daraufhin zu treffende Entscheidung zu tragen. Sie kann
ich deshalb in den Enischließungen auch nicht durch die
n der Presse, von Vereinen und in Versammlungen ge—
äusßzerten Wünsche, sondern lediglich durch eine sachlich gewissen—
hafte Beurteilung der vorliegenden Verhältnisse bestimmen
lassen. Gegenwärtig schweben noch Verhandlungen über den
reihändigen Anlauf einiger Güter und über die Uebernahme
non Domänen, die in früheren Jahren mit der Absicht er—
worben worden waren, sie der Ansiedelungskommission zur
Besiedelung zu überlassen. Mit Rütdsicht hierauf läßt sich
ioch nicht übersehen, inwieweit der Landbedarf der Ansiede—
ungskommission für das Jahr 1912 aus freihändigen An—
fäufen gedeckt werden kann. Daß für das laufende Jahr die
Aunsiedelungstätigkeit keinen Rückgang zu befürchten hat, er—
zibt sich schon daraus, daß noch Stellenland für 2220 An—
iedlerstellen verfügbar ist. Bei der Beratung der in diesen
Tagen zur Vorlage gelangenden Denkschrift wird sich die Ge—
egenheit bieten, über die Tätigkeit der Ansiedelungskom—
nission, insbesondere über die bei der Besitzbefestigung auch inr
Jahre 1910 erzielten günstigen Erfolge nähere Mitteilung
u machen.
Das Budget im ungarischen Abgeordnetenhaus.
IV. Budapeft, 28. März. Im Abgeordnetenhaus
ührte der Ministerpräsident den Nachweis, daß die Feststellung
der gemeinsamen Ausgaben in den Delegationen streng im
Kahmen des Gesetzes erfolgt sei. Die Ergänzung der Flotte
ei ausschließlich im Interesse der Verteidigung der eigenen
Küsten und keinesfalls zum Vorteile irgend einer anderen
Macht geschehen. Die Ausgaben für Heer und Flotté
eien kein totes Kapital mehr, sondern gereichten der volks—
virtschaftlichen Entwickelung der Nation zum Vorteil. Die
Abrüstungsidee sei sehr schön, aber leider sei nach jeder Frie—
denslonferenz ein großer Krieg ausgebrochen. (Große Heiter⸗
leit. Die Steigerung der militärischen Ausgaben sei keines—
veas derart sprunghaft, wie seinerzeit die Steigerung des
Budaets unter dem Koalitionsregime. Jedenfalls achte die
Regierung darauf, daß die gemeinsamen Ausgaben endlich in
zemühigter Weise festgestellt wüürden. Am Schluß seiner Rede
eilte der Ministerpräsident mit, daß die Errichtung einer
taatlichen Kanonenfabrik in den staatlichen Eisenwerken Dios
Gyoer in Aussicht genommen sei. (Lebhafter Beifall.),
Stolnonn und die Duma.
V. Vetersburg, 28. März In der heutigen Sitzung
der Reichsdunia teilte Vizepräsident Fürst Wolkonski mit, daß
der Präsident der Duma, Gutschkow, sein Amt niedergelegt
habe. Sodann berichtete Fürst Wollonsli über die Anträge
betreffend Abänderung der Tagesordnung. Der Kadett
Schingarew erklärte, die Unterbrehung der Tagung der Reichs—
Ima und die ungesetzliche Saudlurm der Regierung habe eine
Keihe Frakltionen gezwungen, die Imepellauicnen eineubringen.
die Erledigung der laufenden Geschäfte sei unmöglich, bevor
iie Duma nicht über die gegenwärtige Lage beraten habe,
Inrey (Oktobrist) führte aus, die Duma müsse vor allem
usdrücklich betonen, daß sie die Unterbrechung der Arbeit
edauere und für eine grundlose Beleidigung halte. Die
duma sei aber verpflichtet, zunächst die Beratung des Kriegs-
udgets zu beendigen und dann erst zu den von vier Frak—
ionen eingebrachten Interpellationen überzugehen. Zweifellos
verde die Duma eine einmütige Entscheidung treffen. Hierauf
burden die Anträge auf Abänderung der Tagesordnung
—QW
Steuerverweigerung in Tuzi.
W. Konstaniinepel, 28. März. Nach ergänzenden Nachrich—
en über die Vorsälle in Tuzi sollen die Malissoren die Ent—
ichtung der Steuern verweigern. Den Blättern zufolge brann—
en drei Grenzblockhäuser nieder; sieben weitere mußten voin
»en Truppen geräumt werden. Die Truppen hatten elfß Tote
ind achtzehn Verwundete. Die Verluste der Malissoren sind
icht genau bekannt. Der Hauptauswiegler soll der Albanerchef
zssa Boletihinaz sein. Zwei Transporitschisse werden mit drei
zataillonen Infanterie, einer Eskadron Kavallerie und einer
Naschinengewehrabteilung nach San Giovanni di Medua ab—
ehen, von wo die Truppen nach Tazu weitergehen. Die hie—
ge montenegrinische Gesandtschaft dementiert die Nachricht,
aß die Zwischensälle durch Montenegriner hervorgerufen seien.
die Pforte beauftragte den türkischen Gesandten in Cetinje, bei
»er montenegrinischen Regierung Einspruch zu erheben.
Doͤe englische Südpolar⸗Erpeditien.
London, 28. März. Aus der Halbnmond- Bay in Neu—
zeeland ist ein telegraphischer Bericht des Kapitäns Scott, des
zührers der englischen Südpolar-Expedition, eingetroffen. Dar—
ach hat auf dem Wege nach dem Me Murd-⸗Sund, wo die
xpedition Wintexquartier aufschlagen wird, der Expeditions-
ampfer „Terra Nova“ Schneestürme zu bestehen gehabt. Unter
ent 179. Meridian westlicher Länge geriet das Schiff in treiben—
es Eis. Am 3. Januar erreichte die Expedition Kap Crociner.
ine Landung war wegen des schlechten Wetters nicht möglich.
der Me Murdo⸗Sund war verhältnismäßig eisfrei; deshalb
jurde beschlossen, Kap Evans, 40 Meilen nördlich von der
iscovery⸗Station, zum Winterquartier zu machen. Die
Terra Nova“ begab sich dann in die Bay von Wales nach
deu⸗-Seeland, wo sie am 4. Februar eintraf. Hier fand sie
„ereits die „Fram“, das Expeditionsschiff des Norwegers
smundsen. vor, die hier Winterquarltier bezogen hatte.
smundsen hatte 8 Mann und 116 Estimo-Hunde bei sich
ind bereitete sich zu einer Fahrt nach dem Südpol vor.
WV. Berl'n, 28. März. Aus Deutsch-Ostafrika mel—
et ein Telegramm des stellvertretenden Gouverneurs, daß
segen den Reserenten beim Gouvernement, Regierungsrat
erhrn. v. Wächter das Hauptversfahren wegen Mein-—
ids eröffnet worden ist. Wächter wird von Berliner Schreib-—
achverständigen als Schreiber anonymer Schrisistücke bezeichnet,
eren Urheberschaft er im Jahre 1910 in dem Verfahren
zegen Unbekannt eidlich ableugnete. Wächter bestreitet jede
„chuld, ist jedoch einstweilen vom Dienst suspendiert. Die
zauptverhandlung findet frühestens im Mai statt.
Nach Meldungen, die bei der hiesigen portugtesi—
schen Gesandtschaft eingetroffen sind, herrscht in ganz Por—
ugal vollkommene Ordnung. Tie Ausstände gehen
u Ende, ohne daß Gewalttätigkeiten vorkommen. Die Fi—
anzlage ist fest und bessert sich weiter, desgleichen die wirt—
haftliche Lage. Der Wert des Außenhandels vermehrte sich
»it Ausrufung der Republik gegenüber dem gleichen Zeitraun
es Vorjahres um 1049 Contios Ret?s. Die Weinaussuhr nahm
in 350 Contos zu. Die Geldsendungen aus Brasilien begannen
—X
W. Verlin, 28. Väörz. Der verantwortliche Redakteur Wer—
iuth vom Vorwärts wurde vom Landgericht J wegen des
lrtikels im Vorwärts vom 2. Nobember „Am Wedding Ruhe
nd Regen“, in dem das Verhalten der Polizei einer scharfen
ritik unterzogen wurde, wegen Beleidigung der Berliner Po—
zei zu 200 MuGeldstrafe verurteilt. Der Polizeipräsident hatte
trafantrag gestellt.
Petersburg, 28. März. Der kieslige chinesische Ge—
andite besuchte heute den siellvertretenden Minister des
leuhern, Neratbow, und teilte ihm mit, daß China die For—⸗
erungen Rußlands bewillige in der Soffnung, dadurch die
reundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Nächten auf—
echtzuerhalten. Die offizielle Antwort Chinas auf die russi—
che Note ist heute nacht hier eingetroffen.
Bremen, 28. März. Das kiesige Schwurgericht verur—
eilte eute den Arbeiter Langhorst wegen Aufruhrs zu
Jalr 2 Monaten Zuchthaus. Der Angeklagte hatte bei
en Krawallen anläßlich des Straßeneisenbahnerftreiks einen
zchußzmann durch Steinwürfe verletzt.
W. Nordhausen, 28. März. Der Bürgermeister des
ztädichens Stolberg, Dr. Pampel, erschoß sich nach
Interschlagung von 127 000 MeäSparkassengeldern. Die Unter—
chlagungen reichen mehrere Jahre zurüd. Durch Fälschung von
Interschriften zweser Mitglieder des Kuratoriums erhob er seit
twa fünf Jahren von dem Magdeburger Bankverein auf das
donto der Sparkasse in Stolberg größere Beträge im Gesamt—
etrage von 127 000 M. Die Fälschungen kamen gestern abend
ufällig heraus.
Deutscher Reichstag
W. Berliu, 28, März.
Zunächst wurde der zweite Nachtragsetat für die Schutz⸗
ebiete ohne Debatte in der zweiten und dritten Lesung
ngenommen. Der Nachtragsetat enthält insbesondere For⸗
erungen sür die Ostavibahn und Bauten von Verwaltungs-⸗
nd Beamtenhäusern.
Es fsolgt die zweite Lesung des Etats der Reichs—
sisenbahnen.
Abg. WillStraßburg (Ztr.): Wenn auch einzelne Ar⸗
eiterlöhne erfreulich gestiegen sind, sind die Einkommens—
ind Arbeiisverhältnisse für zahlreiche Arbeitecklassen, Unter—
nd Wiittelbeamten völlig unzureichend. Den Arbeitern muß
estattet sein, Wünsche und Beschwerden den Abgeordneten
orzuiragen, ohne daß ihnen daraus Nachteile erwachsen. Die
zetriebssicherheit leidet unter der zu langen Arbeitszeit des
fabrversonals.
Abg. Böhle (Ztr.): Die neue Linie Straßburg —Basel
nuß gebaut werden. damit Wiederholungen von Unglüds-
ällen auf dieser vielbefahrenen Strecke unmöglich gemacht
verden.
Siaatsminister v. Breitenbach: Wären die Lohnverhältnisse
so schlecht, wie sie hier geschildert werden, so wäre es nicht
zu verstehen, daß sich ständig ein so großer Andrang geliend
nacht. Die Reichseisenbahnverwaltung ist bemüht gewesen,
em Lohnmarkte zu folgen. Die Einführung der neunstündigen
rbeitszeit, die wir in den Werkstätten bereits durchgeführt
aben, ist für die Betriebsarbeiter aus Gründen des Betriebes
icht möglich. Den Arbeiterausschüssen können wir nach wie vor
richt gestatten, in engere Verbindung miteinander zu treken.
Die Ausschüsse haben lediglich den Zweck, lokale Verbände
darzustellen.
Abg. Wetzel (natlib.): Eine vollständige Vereinkeitlichung
der deutschen Eisenbahnpolitik muß angestrebt werden.
Abg. Carstens (Vpt.): Wie stellt sich der Staatsminister
zur Fahrkartensteuerreform?
Staatsminister v. Breiteubach: Eine Fakrkartensteuerreform
wünsche ich nicht nur im Interesse meiner Verwaltung, son⸗
sern auch im Interesse sämtlicher deutschen Bahnen. Wenn
bir einen Gesetzentwurf nicht vorgelegt haben, so geschah es in
fücksicht auf die Geschäftslage des Reichstages. Ich hoffe,
zhnen diesen bei Beginn der nächsten Session vorlegen zu
önneen GBravo!) Die Einbeziehung aller Arbeiter in die
Arbeiterausschüsse wird nach Möglichkeit befolgt werden.
Darauf wurde ein Antrag auf Schluß der Debatte an—
zenommen. Eine Reihe von Titeln wird bewilligt.
Bei dem Titel Besoldungen führt nach kurzer Debatte
Staatsminister v. Breitenbach aus: Die Pensionsverhält⸗
nisse der Lokomotivführer zeigen durchaus ein günstiges Bild.
Es ist selbstverständlich, daß wir diesem schweren Dienstzweige
die größte Aufmerksamkeit widmen.
Der Titel wird bewilligt. Der Titel Bezüge und Löhne
der niichtetatsmähigen Beamten, Bediensteten und Arbeiter
wurde angenommen, ebenso die Resolution Behrens, die wei—
eren Ausbau der Arbeiterausschüsse fordert.
Nach kurzer weiterer Debatte wird der Etat bewilligkt.
Nächste Sitzung Mittwoch 12 Uhr mittags. Etats des
Reichseisenbahnamtes, des Reichstages, des Reichsschatzamtes ⁊c.
Vermischtes.
Schmneestüür me im In⸗ und Auslande. Wie eine Meldung
rus Baden-Baden, 27. März, besagt, herrscht seit mehr
ils zwei Tagen im Schwarzwaldgebiet ein Schnee—
urm bei strenger Kälte. Der Cchnee liegt teilweise einen
Meter hoch. — Aus Bern meldet man: Infolge des gewal—
igen Schneefalls erleidet der Vostiverkehr und teilweise auch
er Eisenbahnverkehr in den Bergen große Störungen. — Ein
Telegramm aus London lautet: Ein außerordentlicher Schnee—
turm suchte die Südküste Englands beim. Die telephonische Ver—
ziindung mit dem Kontinent war unterbrochen. — Aus Brüssel
rird berichtet: Seit mehreren Tagen ist in Belgien starker
Wettersturz eingetreten, der von starken Schneefällen begleitet
var. Viele Schiffe befinden sich in Seenot.
Ein Raubzug in Süd-London. London, 28. März. In
her Nacht zum Montag haben EKinbrecher in Süd-London
reißig Häuser geplündert, ohne irgendwie gestört zu
verden. Die Einbrecher verschafften sich siets durch ein Fenster
ruf der Rüdsseite, das erbrochen wurde, Einlaß in das be—
reffende Haus. In einem Hause schlug ein Hund an. Um eine
entdeckhung zu verhüten, überschlugen die Diebe zwei Häuser und
etzten ihren Raubzug erst in dem dritten fort. Am Morgen
jab es eine große Neuigkeit: „Bei uns ist eingebrochen worden!
Was, bei Ihnen auch?“ Jeder der Nachbarn hatte dieselbe
zroße Sorge, das Haushaltunasgeld war fort.
In Lübeck zugezogene Personen:
E. W. M. Albrecht, Molkereiverwalter, Katharinenstr. 41.
st. F. Messfeldt, Schneider, Kottwitzsir. 47.
F. H. F. Lunan, Trödler und Händler, Gr. Gröpelgrube 34.
F. Strumberg, Direktor der Gewerkichaft Marthashall, Luisenstr. 33.
F. F. Th. W. Knaack, Steinletzer, Busekiststr. 9 a.
n. A. Berjszinski, Arbeiter, Fischergr. 64.
J. M. M. Euchler. Ingenieur, Klappenstr. 39.
J. 8. F. Stuff, Höler, Fackenburger Allee 10.
5. H. F. Köll. Arbeiter, Dornestr 12.
Telegraphische Kurs- und Markthberichte.
W. Berlin, 28 Märæa. Sehlusskurse.
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Sehluss: Ruhie
Aurzer Getreide⸗Wochenbericht der VPreisberichtftelle
nes Deutichen Landwirtschaftsrats vom 21. bis 27. März.
Es stellten sich die Preise für inländ. Getreide am letzten
Markttage wie folgt:
ajd⸗. Roc⸗ Weiz.Roga.Hafer
Königsberg 147 AXX 186 146 153
danzig Zziel — — —
Stettin 3amburg 199 135 175
osen annover — 2— —
reslau düsseldorf 198 155 151
erlin frankfurt a.M. 202 160 174
Nagdebur. NRannheim 27 192 172
deipzig Straßburg 205 167 170
Dresden Stutigart — — —
Braunschweig Vünchen 218 178 480
Weltmarktpreise: Weizen: Berlin Mai 20150. Budaprest April
97.90. Paris März 21695. Liverpool Moi 15020. Chicago Mai
36.665. Roggen: Berlin Mai 134.25, Hafer: Berlin Mai 165575.
Schiffahrt.
W. Bremen, 28. März. Die Rettungsstation
Luxrhaven der deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiff-
zrüchiger telegraphiert: „Am 21. März wurden von dem
eutschen Besansewer „Anna“, Kapitän Huntenburg, gestrandet
ruf Scharhörn, mit Zement von Hemmor nach Munkmarsch
eitimmt. zwei Personen durch das Rettungsboot der Station
clbeleuchtschiff 2 gerettet. — Da die Reparatur des
dampfers „Goeben“ in Genua voraussichtlich längere
zelit in Anspruch nimmt, wird Dampfer „Gneisenau“ zum
ẽkrsattz am 29. März von Bremerhaven abgefertigt. Dampfer
Gneisenau“ fährt von Bremerhaven direit nach Genug und
vird dort am 5. April eintreffen und nach Uebernahme der
Ladung des Dampfers „Goeben“ voraussichtlich am 10. April
die Reise nach Ostasien fortsetzen können.
W. Kiel, 28. März. Der bei Nalsbow aufgefahrene
Dampfer „Heinrich“ aus Rendsburg ist von der Dampfer—
efellschaft Svitzer wieder flott gebracht worden. Er hat keinen
Schaden erlitten und kdonnte die Reise fortfsetzen.
W. London, 28. März. (Melduug des Reulerschen
Zuteaus) Am Sonnabend ist der Dampfer „Bruse“ ber
dap Breton gestraändet. Dahei föangen zwei Pasiagiere icren
Cod, nicht 32, wie ausGürtige Bläller nelden. (Tel
AAED