Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

Inanzverwaltungh und nur 20,29 v. 5. für den 
dandesschutz. 
Schließlich hebt der Verfalser noch hervor, daß Deutsch« 
tand von allen großen Kulturstaaten die ge— 
ingsten Schulden habe, mit Ausnahme der Vereinigten 
Staaten und Großbritanniens, auf den Kopf sogar mit 
elleiniger Ausnahme der Vereinigten Staaten. Dabei seien 
die Schulden der deutschen Bundesstaaten meist solche, denen 
rohße Staatsvermögen (Eisenbahnen usw.) als Gegenwerte gegen⸗ 
her stäuden. Die Schulden betrugen 1908 in Deutschland 
Reich, Bundesstaaten und Kommunalverwaltung) 413,27, in 
zrankreich 717,61, in England 557,45, in den Vereinigten 
ztaaten 146,75 M, auf den Kopf berechnet. 
Nach allem könne man jedenfalls nicht sagen, daß Deutsche 
and infolge seiner NRüstungen an der Grenze seiner Leistungs— 
ähigkeit angekommen ist, wie so oft behauptet wird, und daß 
»ei uns die Militärlasten die Pflege anderer produktiver und 
ultureller Jwecke unmöglich machen. Aber vor allem ist es 
in ganz falscher Staudpvunkt, wenn man in Heer und Flotte 
icht auch einen produktiven und kulturellen Zweck erblicken 
rill. Das geben auch viele einsichtige Ausländer zu, wenn 
ie meinen, daß ohne die Erziehung unserer Nation durch die 
allgemeine Wehrpflicht“ der wirtschaftliche Aufschwung Deutsch⸗ 
ands niemals zustande gekommen wäre. Hinzu kommt, daß 
zeer und Flotte eine überaus wichtige Garantie für den 
irtschaftlich Aufschwung Deutschlands bieten. 
— — — 
* 
Neueste Nachrichten und Telegramme. 
Die italien sche Nalionalseier. 
Wee Mont, 27. März. Das vom deutschen Kaiser an König 
Nictor Emanuel gesandte Telegramm hat folgenden Wortlaut: 
Zeiner Majestät dem König, Rom. Die Kaiserin und ich sind 
tücklich Dir vom gastlichen Boden Deines schönen Landes unsere 
qufrichtigen und herzlichsten Wünsche auszudrücken, die wir mit 
ganz Deutschland für Dich und für die befreundete Nation zu 
der heutigen Feier des fünfzigsten Jahrestages hegen. Wir 
nehmen den lebhaftesten Anteil an der Erinnerungsfeier, die dem 
Werke Deines erlauchten Großvaters, des Schöpfers des König⸗ 
eiches und der Einheit Italiens gilt. Wir bitten Gott, datßz 
er all seinen Segen auf Dich, Dein Haus und Deine Regie— 
rung ausbreite. und daß er stets seine mächtige Hilfe leihe zum 
vachsenden Gedeihen und zum Ruhme Italiens. Unsere herz— 
lichsten Grüße der Königin. (gez.) Wilhelm. 
Wt. Rom, 27. März. Der König erhielt vom Kaiser Franz 
kosef nachstehendes Telegramm: Tie Feier der Proklamierung 
»es Königreiches Italien gibt mir Gelegenheit, Ew. Majestät meine 
nufrichtigen Glückwünsche mit den besten Wünschen für die Wohl⸗ 
ahrt Ihres Landes darzubringen. Ich bin überzeugt, daß die 
enge Freundschaft, die in so glücklicher Weise unsere Staaten 
derbindet, dazu beitragen wird, wie in der Vergangenheit auch 
in Zukunft ihre gegenseitigen Beziehungen zu entwickeln und 
ein weiteres Unterpfand zur Aufrechterhaltung des allgemeinen 
Friedens sein wird. 
Wit. Ronm, 27. März. Der deutsche Reichskanzler richtete 
in den Minister Giuliano folgende Depesche: Aus Anlaß des 
ünfzigjiährigen Jubiläums, welches das geeinigte Italien heute 
eiert, beeile ich mich, im Namen der deutschen Regierung und 
ür meine Person die aufrichtigsten Glückwünsche an Sie zu 
eichten. Ich bitte Euere Exzellenz, der königlichen Regierung 
die Wünsche verdolmetischen zu woillen, welche die kaiserliche Re⸗ 
sierung bei dieser feierlichen Gelegenheit für das ständige Ge— 
deihen des Königreiches und seiner glorreichen Tynastie aus— 
pricht, ebenso für das Glück des italienischen Volkes, das mit 
derd eutschen Nation durch die Bande des Bündnisses und der 
Freundschaft verknüpft ist. 
W'. Wien, 27. März. Graf Aehrenthal richtete an— 
äßlich des Beginnes der italienischen Jubiläumsfeierlichkeiten aus 
Abbazia ein in herzlichen Worten abgefaßtes Begrüßungs⸗- 
relegramm an den italienischen Minister des Aeußern. Gleich— 
zeitig wurde Botschafter Meren beauftragt, die italienische Re— 
zierung aus demselben Anlasse zu beglückwünschen. 
W. Rom, 27. März. Mit ungewöhnlichem Glanze fand 
heute vormittag 11 Uhr im Senatspalast auf dem Kapitol 
ine königliche Festsitzung anläßlich der 50jährigen Jubel— 
eier Italiens statt. Die Fenster der drei historischen Paläste 
rurden mit historischen Gobelins geschmückt, an den Eingängen 
waren große Baldachine errichtet. Im großen Senatssaal waren 
die gewöhnlichen, für die Gemeinderäte bestimmten Sitze ent⸗ 
fernt. Im Hintergrunde erhob sich der Königsthron. An den 
Zeiten wehten die Banner der 14 Stadtteile Roms und das 
ztadtbanner selbst. Darüber befanden sich die Marmorbüsten 
Fmanuels II., Mazzinis, Capours, Garibaldis. An den Por— 
alen und auf den glänzend geschmücktten Treppen kielten die 
tädtischen Diener in Gala die Chrenwache. Von 9 Uhr ab 
degannen sich die Geladenen zu versammeln. Um 10 Uhr be— 
jann die historische Glocke auf dem Turm des Kapitols zu 
äuten, als Zeichen, daß der königliche Zug den Quirinal ver— 
assen hatte. Bürgermeister Nathan mit den Vizebürgermeistern 
und Gemeinderäten, die Präsidenten des Senats und der Kammer, 
Deputationen beider Häuser, der Ministerpräsident und alle Mit— 
zlieder der Regierung erwarteten die Majestäten am Portal 
zes Museumspalastes. Einige Minuten später trafen, von Trom⸗ 
netenfanfaren der Kürassiere und von der städtischen Kapelle 
nit der Königshymne empfangen, die Majestäten ein. Stürmi— 
che Kundgebungen der Begeisterung begrüßten das Herrscherpaar 
zei seiner Ankunft und beim Eintritt in den Festsaal, wo das 
ipsomatische Korps, sdie Ritter des Annunziatenordens, die 
Zpitzen der Beamtenschaft und des Offizierkorps Aufstellung 
genommen hatten. Es herrscht schönes Wetter. 
We Rom, 27. März. Die Rede des Königs auf 
dem Kapitol lautete: Auf dem Kapitol, dem der größte la—⸗ 
einische Dichter prophezeite, daß er ewig sein werde wie Rom, 
charen sich heute um den König die freien Vertreter des Par— 
laments sund der Gemeindebehörden, lebendige Symbole der 
unauflösbaren politischen Einheit und der örtlichen Freiheiten. 
Ich grüße sie, indem ich die Erinnerung wachrufe andie Denker, 
helden und Märtyrer, denen wir das Vaterland verdanken. 
In dieser Nationalversammlung entringt sich das Gelöbnis, Ita⸗ 
iien immer freier, glückilcher, geachteter in der Welt zu machen. Un⸗ 
widerstehlich glühen unsere Herzen in der berechtigten Ungeduld, 
die nach einer besseren Zukunft strebt. Man muß anerkennen, 
daß nicht in kurzer Zeit die Wirkungen langer, in Spaltung 
und Knechtung verlebter Jahrhunderte wieder gutzumachen sind 
Unser Land machte sogar eine noch unglückseligere Epoche durch, 
als der florentinische Staatslekretär Macchiavelli sie geschildert, 
damals, als man, weil die Hermonie der Herzens ebenso fehlte, 
wie die der Waffen, die Zucht der Charaltere ebensoppie der frei— 
willige Gehorsam gegen die Gesetze, die das Wesen des Lebens 
und das Heil bedeuten, dem besiegten und gebändigten Italien 
ede Kraft des Gedankens und jede militärische uUnd hürlerlich 
Vacht entriß. Mian muß dien Blick auf diese unglücklichen 
kiefen richten, um zu ermessen, welcher titanischen Anstrengung 
ie Nationalseele sich fähig zeigle, um das Los des erniedrigten 
zZöbels in das eines freien, auf seine Rechte eifersüchtigen Volkes 
mzumandeln. Ich vergesse in unserer mannhaften Bescheidenheit 
ie Rolle nicht, welche die Geschichte Italien zugewiesen hat, 
Sie drückt in dem Zusammenschluß unglücdklicher getrennter Stämme 
as unantastbare Recht der Nationen aus, in Unathängigkeit 
au leben. Italien mit Rom als Hauptstadt bedeutet das ruhige 
Bestehen der Kirche neben dem Staat, der Religion ebenso 
vie der Wissenschaft ihre volle Freiheit verbürgt. Dieses Werk 
inserer Väter, der Befreier unseres Vaterlandes, erscheint nicht 
ninder erhaben als das der beiden vorangehenden Zeilalter 
doms. Mein verehrter verewigter Vater sagte in einer feier— 
lede, daß unter den maiestätischen Ueberresten der alten Größe 
ie neue Größe uns nicht bescheiden erscheinen darf. Die alle 
rar kraft des Geistes der Zeit unniversal, die neue ist national. 
zur ersteren gehörte das römische Italien, zur letzteren das 
alienische Rom. Jene war ein Ausdruck der Macht, diese ist 
lusdruck des Rechts und wie jedes Recht ist Rom unverlehzlich. 
talien, das sich der Unabhängigkeit des ganzen Volkes geweiht 
jat, wird seine eigene Unabhängigkeit zu wahren wissen, die das 
ẽrbe seiner ganzen alten und neuen Geschichte ist, und wird durch 
Verke des Friedens zu dem allgemeinen Fortschritt beitragen 
n stetigem Emporsteigen zu immer höheren Idealen, und es 
t wie eine Vorbedeutung, daß von so vielen Kaisern auf 
„jesem weltgeschichtlichen Hügel einzig und allein das von dem 
ensten Lichte der stoischen Tugend verklärte Bild des triumphieren— 
en Marc Aurel stehen geblieben ist, dieses heilige Gnadenbild 
es Kultus des sittlichen bürgerlichen Gesetzes, dem unser Vater⸗ 
and treu bleiben will im festen Glauben an eine Zukunft des 
zlüchkes und des Ruhmes. 
W. Venedis, 27. März. Anläßlich der Jubelfeier Italiens 
laggten heute die „Hohenzollern“ und die „Königsberg“ über 
ie Toppen. Bei der Flaggenparade um 8 Uhr gab die „Königs— 
erg“ einen Salut von 21 Schuß ab. Die „Königsberg“ wird 
benso mittags und bei der abendlichen Flaggenparade mit je 
1 Schuß salutieren. Um 812 Uhr begab sich im Auftrage 
es Kaisers Generaladjutant v. Scholl von der „Hohenzollern“ 
nn Land und legte am Denkmal Victor Emanuels auf der Riva 
egli Schiavoni einen Kranz nieder. Die schwarz⸗weiß-rote 
zchleife des Kranzes trug die Inschrift: Al Cinquantosimo Amniver- 
rio Della Proclamaziono Del Reguo d'Italia. Wilhelm II. 
W. Venedig, 27. März. Die Kaiserin besuchte heute 
»ormittag den Dom. Später besuchten der Kaifser, die 
daiserin und die Prinzessin mit den HKerren und Damen der Um— 
jebungen die alte Kirche San Stefano. Die Fahrt wurde 
n Gondeln unternommen. 
Erllärumgen von Kiderlen-Waschters. 
W. Berlin, 27. März. In der Budgetkommission des 
neichstages erklärte Staatssekretär v. Kiderlen-Waechter auf 
ine Anfrage, ob es richtig sei, die Algecirasakte auf— 
ugeben, von einem Aufgeben der Akte sei keine Rede. Die 
Akte sei gerade dazu da, um zu verhindern, daß Marokko 
yon irgend einer Macht eingesteckt werde. Die Beobachtung 
der Bestimmungen dieser Alte sei die Forderung, die als roter 
Faden durch alle Besprechungen gehe. Den zur Sprache ge— 
rachten Fall des Eintritts eines Minderfährigen in die fran— 
ösische Frem denlegion werde das Auswärtige Amt auf 
»em Wege der Reklamation verfolgen. Es sei begründete Aus— 
icht, den jungen Mann freizubekommen. Die französische Re 
ierung habe hier mitteilen lassen, daß sie bei der Rekru 
ierung der Fremdenlegion wieder wie früher verfahren werde 
Junge Leute unter 18 Jahren sollten nicht mehr angenommen 
der wenn das geschehen, auf Reklamation freigegeben werden 
)ie französische Regierung habe auch ausdrücklich zugesagt, 
ünftig überhaupt jeden einzelnen Fall, der zur Sprache ge— 
racht würde, zu prüfen und der Reklamation Folge zu geben, 
jenn besondere Gründe hierfür vorliegen sollten. Mehr sei 
egenwärtig nicht zu erreichen. Zum Verzicht auf die fremde 
dekrutierung könne man die französische Regierung nicht zwingen, 
azu gebe es kein Mittel. Uebrigens empfehle es sich nicht, die 
jrage des Kriegsdienstes in fremden Ländern prinzipiell auf— 
uwerfen. Ueber die Zustände in Portugal äußerte der 
Staatssekretär auf eine Anfrage, die Situation sei unerfreu— 
ich. Deutschland habe wegen des Privateigentums der aus 
ewiesenen deutschen Ordensschwestern und anderer Deutschen 
zchwierigkeiten. Die bisherigen Vorstellungen seien ergebnis 
os gewesen. Man erwäge deshalb, welche weiteren Mittel an— 
uwenden seien. Die Vertretung des Reiches sei in gulen Händen 
)er deutsche Geschäftsträget, der gerade in den Tagen der 
tevolution dort eingetroffen sei, habe sich der ihm obliegenden 
lufgaben mit großer Sorgfalt angenommen. Die Sachen 
onnten auch, wenn der Gesandte in Lissabon wäre — der gegen— 
värtige Gesandte befinde sich krankheitshalber auf Urlaub — 
iicht besser geführt werden. Auch die Konsulatsgeschäfte seier 
n guter Hand. — Bei dem Titel allgemeine Fonds, bei dem 
ur geheime Ausgaben 1300 000 Mgefordert werden, wird 
ein Zentrumsantrag, diesen Titel wieder auf eine Million zu 
rmäßigen, aber unter einem neuen Titel 300 000 Meäeinzusetzen 
ur Förderung des „deutschen Nachrichtenwesens im Auslande“ 
ingenommen. Staatssektetär v. Kiderlen erklärte, ein Unter— 
chied hinsichtlich der politischen Richtung der Informationen 
inholender Persönlichkeiten werde nicht gemacht. Die Frage 
»er Trefinung des auswärtigen vom inneren Nachrichtendienst 
ei mehrfach geprüft. Ob eine solche Trennung praktisch sei, 
scheine fraalich 
Zur medlenburgifchen Verfassungsfrage. 
We. Schwerin, 27. März. Nach Erkundigungen an amt— 
icher Stelle beruht die zur meclenburgischen Verfassungs— 
ingelegenheit von auswärtigen Blättern gebrachte Meldung, 
daß die Regierungen beider Großherzogtümer Meckenburg zu 
iner gemeinsamen Sitzung zum 3, April nach Schwerin einbe— 
ufen werden sollen und dann von Medlenburg-Schwerin der 
Antrag auf Einführung einer Verfassung auf Grund freiester 
Entschliezhung der Landeskerren gestellt werden solle, auf freier 
frfindung 
— —— —— 
Wt. Berlin, 27. März. Der Reichsanzeiger veröffentlicht 
dis Abberufung des außerordentlichen Gesandten in Oldenburg, 
on Bülow, behufs anderweiter Verwendung. 
W. Berlin, 27. März. Der Bundesrat stimmte dem 
kntwurf der Ausführungsbestimmungen zum Wertzuwachssteuer— 
jesetz vom 14. Februar 1911 sowie dem Entwurf einer zweiten 
krgänzung des Besoldungsgesetzes zu. 
W. Hannover, 27. März. Regierungspräsident Philipshorn 
eichte aus Gesundheitsrücksichten zum 1. Mai sein Abschiedsgesuch 
ein. Die Zeitungsmeldungen, die den Rädtritt mit der han— 
overschen Kanalfrage in Verbindung bringen. beruhen. wie wi 
rfabren anf leeren Komhbinaffonen 
Iet. Wien, 27. März. In parlamentarischen Kreisen ist 
nan der Ansicht, das Kabinett werde jetzt formell seine 
Demission geben, die aber der Kaiser nicht annehmen 
verde. Sodann erwartet man innerhalb der nächsten Zeit 
»io Auflösung des Hauses sowie am 1. April eine kaiserliche 
Verordnung, die auf Grund des Paragraphen 14 die Gültigkeit 
des Budgeiprovisoriums und die Inkraftsetzung des Rekruten— 
tontingents ausspricht. 
Wt. Veking, 27. März. Es wird chinesischerseits offiziell 
erklätt, daß die Antwort auf die iletzte Note der russischen Re—⸗ 
nsierung in höchst versöhnlichem Tone gehalten ist. In 
der langen Antwortnote werden die von der russischen Regie— 
rung aufgestellten Punkte in unzweideutiger Weise angenommen 
ind der Versuch gemacht, die früheren Antworten der chinesi⸗ 
chen Regierung durch den Nachweis zu rechtfertigen, daß sie 
;Vunkte bereits zugestanden habe 
Felegraphische Kurs- und Marktberichte. 
W. Berlin, 27. Märaz. Sehlasskurse. 
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)ostr. Kreditbanx 211162 210.2511 Privat-Diskopt: 34* 
Sehluss: Ruhio 
Schiffahrt. 
Flaschenpost. An der Ostküste der Insel Alsen trieb eint 
Flaschenpost an, die von dem Finder bei dem Gemeindevorsteher 
in Kettingholz abgeliesert wurde. Die Flasche enthielt einen 
Zettel mit solgender Aufschrift: „Schiff Hermine Kathrine“ 
ist dem Untergehen nahe. Matrose Krautwurst. An Vater 
Krautwurst, p. KleinzschachwitzDresden. Sachsen, Bahnhosstr.20, 
Februar 1911.“ Weiter stand auf dem Papier die Adresse 
„K. Richter, Leipzig, Wittenbergerstraße“. Der Gemeindevor⸗ 
teher wandte sich an den Vater Krautwurst und dieser teilte 
mit, daß der Matrose K. sein Sohn sei. Er bittet unr Ueber— 
sendung des Zettels. Ueber das Sch'ickial des Schiffes „Her⸗ 
mine Kathrine“ ist nichts bekannt. 
Angekommene Schiffe. 
Travemände 26. März 
Zeit Keisedquer Vass. yon 
5,15 V. 1368. — Malmö, Follin, Ropenhagen 
8.335 V. 50 6. — Rurik. Gräslund. Stockhoim 
11,20 V. 10 T. — Fulvia, Petersen, Geni 
445 NR. 27 Johanna, Robrecht, Libau 
Abgegangene Schiffe. 
remünde 26. Miärz Jodh 
6— V. Smatra, Bierow, Danzig 
b. 10 N. Stadt Stralsund, Christlieb, Steitin 
Den 27. März. 
4.- N. Stjalm⸗Hoide, Flies, Sales 
Seeberichte. 
Lübeck, 27. März. 
CC. F. Schütt & Co.) Laut Telegramm aus Kalmar ist der 
D. „Svea“, Kapt. Sonesson, heute vormitlag um 9 Uhr von dor! 
auf hier abgegangen. 
*Eranz Seinrich Laut Telegramm aus Königsberg ist 
der D. „Arkona“, Kapt. Benitz, Sonntag früh von dort auf hie⸗ 
abgegangen. 
*EFranz Heinrich Laut Telegramm aus Notterdam iß 
D. „Rhea“, Kapt. Hiller, heute vormilttag daselbst angekommen. 
GSanseatische Dampfschiffahrts-Gesellschaft, Dampfei 
„Elbe“ ist heute mittag von hier in Reval angekommen. 
*(GWm. Minlos.) Dampfer „Emma Minlos“, Kapt. 
Flügel, ist am 27. März von Newcastle on Tyne in Barzelona 
angekommen 
M 
Elbe⸗Trave⸗Kanalschiffahrt. 
Lauenbura. 26. März. Die Schleuse passierien: 
Nr. 508, Bruns, von Güster nach Harburg, 423 t Kies. 
ir. 2088, Leinweber, von Güster nach Harburg, 428 t Kies. 
r. 546, Schultze, von Güster nach Harburg, 424 t Kies. 
dr. 886, Krenkel, von Güster nach Harburg, 383 1 Kies. 
zr. 794, Musche, von Lübeck nach Schönebeck, 370 t Koksgrus. 
ar. 137, Krause, von Lübeck nach Riesa, 494 6 Bretter u. Eisen. 
r. 44, Schöning, von Lübeck nach Moabit, 410 t Eisen. 
ir. 4797, Busse, von Hamburg nach Lübecdh, leer. 
ir. 1234, Frenz, von Hamburg nach Lubed, leer. 
tr. 5308, Kersten, von Hamburg nach Lübeck, 205 t Gerste 
hr. 909, Kreischmar, von Harburg nach Güster, leer. 
Nr. 212, Kaupsch, von Harburg nach Güster, leer. 
Kr. 3318, Ahlgrimm, v. Hamburg nach Lübeck, 385 t Stückguk 
Nr. 23, Timm. von Hammer nach Hambura, 81 6 Mauersteine 
Wind in Trapemende. 
Den 27. März, vorm. 9 Uhr: O, 5Kälie — Grad. 
nachm. 8 Uhr· N. 1. 
Wasserstands⸗Nachrichten. 
Tranemünde. 27. März. vorm. 8SUbr — 10 
nachm. 8 Uhr: — 17 
Aus sicht für die Witterung am 28. März. 
Milder. Wechselude Bewö!ung. Schwachwindig ohne erheb⸗ 
tiche Niederschläge. 
r —RPPBPDPrVBPAß 
————————— 
esatliche Mitteilungen. 
3 und muß in Fetzen zerfallen, Ihre gute wert⸗ 
die gebt kaput volle Wäsche, wenn sie forlwährend jtrapa⸗ 
ziert wird mit modernen Chemitalien. den vielgeptiesenen Zauder⸗ 
pülverchen. Bei den ersten pagr Wäschen merken Sie vielleicht noch 
nichts, aber wenn später bald das Gewebe vollständig ausgelaud 
ind die Elastizität der Faser dahin ist, dann ist's zu spät! Veshald 
bei Zeiten überlegt, obles nicht zweckmäßiger ist mit allbewährten 
vnescheschanendon Voα᷑rÜitfafen zu walhen i 
Der Tauwind weht von Mittag her 
M,, und er bringt für empfindliche Menschen eine Menge be— 
GC denklicher Erscheinungen mit: Huten, Heilerkeit. eruste Ka— 
Aarrhe, Atemnot, infoige Verschseimung c. So kommt es. 
daß das Frühjahr manchen gesahriich wird und den Grund 
au ernsten Erirankungen legi. Man sollte darum stets Fans 
Iächte Godeuer Minera!⸗Voastillen zur Hand haben, die diten 
nbMdiesen Gefahren gegenüber gqusgezeihnele Dienste tuem. Rlai 
- jie⸗ e —V —J in allen eint 8Wxagigen Geschaften. 1394 
Für, Politik, Handelsteil sowie den allgemeinen redattionellen 
Inhait (mit Auͤsnahme des Tagesbericht Teiles) verantwortlich: 
r. N, Vansen, sir Tagesbericht. Lübed und, Nachbargebiete: 
Mulĩ. für den Inseratenteil: E. SEchüder. ännlich in Libbeck
	        
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