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83 —
Ausgabe A.
MW—
Aus den Nachbargebieten.
Hansestãdte. —
Hamburg, 24. März. Professor Zacharias f.
Der Direktor des Botanischen Gartens, Professor Dr. Zacharias,
ist am Donnerstag infsolge einer Operation im Vereinshospital
verstorben. Er war im Oktober 1893 als wissenschaftlicher
Hilfsarbeiter von Straßburg nach Hamburg gekommen. 1897
ibernahm er dann die Direktion des Botanischen Gartens.
Kleine Nachrichten, Die Ballons „Bürger—
meister Mönckeberg“ und „Ilse“, die am letzten Sonn—⸗
tag vormittag von der Barmbeker Gasanstalt aufgestiegen waren,
erfuhren beide eine frühzeitige Beendigung ihrer Fahrt. Die
„Ilse“ landete bei Freiburg a. E., während der „Bürgermeister
Mönckeberg“ bei Cuxhaven, zwei Kilometer von der Küste ent⸗
fernt, herunterging. — Ein Schlossergeselle mit nob—
jen Passionen ist der 23jährige, schon wegen Diebstahls
und Unterschlagung vorbestrafte Karl Lada. Seit 1009 scheint
er eine Schlosserwerkstatt nicht mehr gesehen zu haben. In
Hamburg — er kam aus Verlin — besuchte er nur feinste und
feine Lokalitäten; allerdings wünschte er keine Bekanntschaften
mit den Gästen. Lieber machte er solche mit ihren Paletots.
Dabei ergatterte er am 9. Febr. einen Pelzmantel im Werte
bon 1200 M, der am nächsten Tag für 50 Museinen Besitzer
wieder wechselte. Am 14. Febr. stahl er einen Pelzmantel
im Werte von 1000 M. Diesen konnte er allerdings nicht an
den Mann bringen, da die Polizei auf seine Fährte kam und
ihn in liebevolle Obhut nahm. Urteil: 15 Monate Zuchthaus.
— Verhafteter Defraudant. Vor mehreren Monaten
verschwand nach Unterschlagung von 400 M äeinkassierter Gelder
der Bote einer Firma in der Banksstraße. Jetzt kehrte er mit
völlig leeren Taschen zurüch und geriet bald in die Hände der
Polizei. DTas Geld hat er in Kiel und anderen Städten
Schleswig⸗Holsteins verausgabt.
Schles wig⸗Hohstein.
Kiel, 24. März. Braudstiftungen beim Wohl—
tätigkeitsbasar. Durch amtliche Untersuchung ist festge—
stellt worden, daß in dem mit dem Kornblumentag ver—⸗
bundenen großen Wohltätigkeitsbasar zweimal Brand-—
tiftungs-Versuche unternommen worden sind. In der
Nacht vor dem Feste brannte es, wie bereits gemeldet, im
Dachgeschoß über den Festräumen und Donnerstag früh 4 Uhr,
als das Fest zu Ende ging, entstand in der Nähe des kost⸗
baren Teezimmers, das vom Prinzen Adalbert aus Ostasien
mitgebracht worden ist, ebenfalls Feuer. Durch das Eingreifen
der Sicherheitswache wurde eine Ausdehnung des Brandes
verhütet.
Brunsbüttelkoog, 24. März. Folgenschwerer
dammbruch. Infolge der Baggerungen in der Fährbucht
st der Damm, der mit einem Aufwande von 250 000 Muauf—⸗
geführt worden ist und den neuen Betriebshafen abschließt,
durchbrochen. Hierdurch ist die riesige Baugrube des in der
Ausführung befindlichen Betriebshafens voll Wasser gelaufen.
Schles wig, 24. März. Schles wig ohne Theater.
Wie die Schlesw. Nachr. hören, ist die Flensburger Exportbraueret
nicht geneigt, auf die Bedingungen einzugehen, unter denen
die Stadt ihr die Beihilfe von 2500 Miäjährlich für das
Theater in Aussicht gestellt hat. Die Brauerei wird demnach
auf die Beihilfe und künftig auch auf das Theater selbst
verzichten.
Meumünster, 24. WMärz. Sonderbare Körper—-
verletzung. Ein landwirtschaftlicher Arbeiter, der einem
Privatförster diessen langen Bart abriß, wurde zu zwei
Monaten Gefängnis verurteilt.
Kappeln, 24. März. Ueberfallen und von seinem
Rade geworfen wurde der Knecht Schröder auf dem Wege
A — — —
gür unsere Frauen. !
Die neue Linie in der Frühjahrsmode.
Die Reize, die in der jähen Abwechselung, dem scharfen
Kontrast zu Altgewohntem liegen, werden von der Mode
besonders stark ausgenutzt. Für dieses Frühjahr steht eine
pöllige Veränderung in der Silhouette der eleganten Frau
bevor. Diese Revolution der Linie wird nicht so durch
die Röcke hervorgebracht, deren Schnitt und Fall den Wün—⸗
schen der Trägerin in weitgehendem Maße angepaßt werden
darf, als durch die Jacketts des Straßenkostüms, die von
benen der vergangenen Saison ganz verschieden sind. Das
kurze, kaum über die Hüften reichende Jackett ist up to date,
und an ihm dominiert die gerade Linie, sowohl im Gesamt—
schnitt, wie im Abschluß. Die Vertikale, die schon der immer
enger werdende Rock betont, gibt dabei den Grundakkord für
das ganze Kostüm an, das in einem geraden, strengen Rhyth—
mus herniederfällt. Um dieses Steife und Lineare stärker zu
betonen, werden rauhe, seste Stoffe bevorzugt. Eine lebhafte
Note erhalten diese nüchtern knappen Kostüme durch reiche
Farbigkeit des Besatzes, der in Material und Kolorit mit dem
Kleid schroff kontrastiert.
Die kurzen Jacketts erhalten große Knöpfe uvd reiche
Applikation von Knöpfen, Borten und Sticdereien; zu einem
hellfarbigen Kostum werden schwarzseidene Kragen und Man—
schetten verwendet; gegen einen blauen Stoff hebt sich ein
roter Besatz ab. Die Röcke sind enger denn je. Fast stets sind
sie an der Seite geöffnet und zeigen entweder ein Unterkleid
aus einem von dem Kostüm sich deutlich absetzenden Material
oder die berühmte „Jupe culotto“, die voll und pludrig fällt,
meist aus schwarzer Seide besteht und am Knöchel von einem
Bandknoten oder einer Schnur mit goldenen Troddeln zusam⸗
mengehalten wird. Dem Hosenrock steht man bei uns ja noch
ablehnend gegenüber; in Pariser Modekreisen aber taucht bereits
die Befürchtung auf, daß die Jupe culotto bald so sehr ins
Gewöhnliche herabgezogen sein wird. daß sie für eine elegante
Dame unmöglich ist..
Bei den neuesten Kostümen wird daher die leichte Oeff—
nung und Raffung des Rockes hevorzugt, unter der ein Kleid
von feinem Stoff und starker Farbe hervorlugt. Ta alles
auf Kontraste berechnet ist, so wird sich mit dem starken
englischen Homespun des Kosunms die weichste schmieasamste Seid⸗
nach Löwenstein.“ Ein Knecht aus der Umgegend, der mit
Sch. früher Händel gehabt haben soll, war der Uebeltäter,
Schröder wurde schwer verletzt.
Lauenburee.
Ratzeburg, 24. März. Die Kollegken stimmten
em Beilritt zum, Reichsverband deutscher Städte“ zu. Das
Irtsstatut zum Schutze gegen die Verunstaltung Ratzeburgs
at nicht die Genehmigung des Bezirksausschusses gefunden.
da die darauf vom Landesvperein für Heimatschutßz in Kiel
orgenommene Umarbeitung des Statuts ohne Hinzuziehungs
des Magistrats erfolgt ist, wurde der Entwurf zur Vor—
zeratung einer besonderen Kommission überwiesen. — Der
37. Kreistag fand am Donnerstag hier statt. Der Haus⸗
altsplan einschließlich der Anlagen, sowie die Sonderhaus⸗
altspläne der Kapitalien und Fonds, der Gelehrtenschule
ind der Kreiswinterschule wurden nach der Fassung der Ent—⸗
oürfe nach unwesentlicher Debatte genehmigt und dabei die
krhöhung der Kreissteuer von 16 auf 18 66 beschlossen.
Sandesneben, 24. März. Ein Unfall mit
ödlichem Ausgang kat sich am Donnerstag im be—
iachbarten Lüchow abgespielt. Der dort wohnende Arbeiter
rübcke befand sich mit einem Gespann auf dem Wege
zach der Ritzerauer Forst, um Holz zu fahren. Unter⸗
vegs wollte er im Fahren den Wagen besteigen und
am so unglücklich zu Fall, daß beide Räder über seinen
dopf gingen. Ein doppelter Schädelbruch führte schnell
»en Tod herbei. L. hinterläßt eine junge Frau mit einem
weijährigen Kinde. — Die ländliche Fortbildungs⸗-
chule stellte am vorigen- Sonnabend den Unterricht ein.
der Besuch aus dem Orie und der Umgebung war gut. —
zeltene Vogelart. Seit reichlich Jahresfrist befindet
ich auf dem Lüchower Moor ein sonst in hiesiger Gegend
eltener Vogel, das Birkhuhn, und zwar in zahlreichen
cxremplaren. Der schöne Vogel ist äußerst scheu, sodaß es
zisher noch nicht gelungen ist, einen derselben zu erlegen.
— Ein Turnkursus wird vom 27. April bis 26.
Mai d. J. in Ratzeburg abgehalten werden. Der
zweck desselben ist, die älteren Lehrer des nördlichen Lauen—⸗
zurg mit dem neuen zeitgemähen Turnen bekannt zu machen.
seh. Klempau, 24. März. Eingebrochen wurde
n der Nacht zum Mittwoch beim Landmann Siemer und 4
Zaar Stiefeln, 1 Pferdedecke, 1 Ueberzieher und mehrere Eß⸗
waren gestohlen. Von der Wäscheleine nahmen die Diebe
3 Hemden. Der Polizeihund „Prinz“ aus Lübed war beordert
ind konnte auch gleich eine Spur aufnehmen; er verfolgte die⸗
elbe bis Disnach. Hier verlor sich die Spur. Dringend
derdächtig ist ein Knecht K. des Siemer, zusammen mit einem
Kollegen.
Großherzogtmer Medlenbura.
Schwerin, 24. März. Mecklenburgischer Städte⸗-
ag. Der Bürgerverein beschloß, dahin zu wirken, daß ein
nedlenburgischer Städtetag ins Leben gerufen wird, ähnlich
vie es in Preußen üblich ist. — Verkauft hat Otto
kichholz, Borg, seinen Erbpachthof für 270 000 Mäan Frau
Anna Schrimpf, geb. Schmatz.
Rostock, 24. März. Sein 50jähriges Meister—
ubiläum feierte Hofglasermeister F. W. Drahn, der im
7. Lebensjahre steht und sich einer für sein Alter seltenen
Rüstigkeit erfreut.
Malchin, 24. März. Landtag. Die Landschaft be—
intragte, die Klostervorsteher zu ermächtigen, die Pfarren der
Tlostergüuter aus Klostermitteln aufzubessern in Maßgabe des
Mehrheitsvotums des letzten Kommittenberichtes. Der Antrag
yurde andgenomm⸗—
des Unterkleides am besten vertragen, mit dem vornehmen
Schwarz des Oberrocks ein heller, kräftiger Farbenton des
Unterkleides. Unter den kleinen kurzen Jachetts werden Blusen
aus Spitzen, Stickerei oder Seide getragen. Rot, Grün, Blau
ind dabei bevorzugt. Die Blusen sind sehr einfach gearbeitet,
nit japanischen Aermeln und freiem Hals, mit niedlichen
Knöpfen besetzt und schmalen, schwarzseidenen Kragen. Schwarz
st überhaupt die herrschende Farbe der neuen Saison im Kleid
»der im Besatz und wird durch die bunten Kontraslierungen
noch mehr hervorgehoben. Die Hüte zu diesen Kostümen haben
bizarte Directoireformen, die möalichst historisch nach alten
Modekupfern kopiert werden XK.C.
—*29
Geschichten von Hosenrock.
Faft scheint es, als ob in dem sonst in Modesachen recht
lonservativen Hamburg der Hosenroch, die richtige Jupo
bulotte, gute Aussichten hätte, wenigstens im geschlossenen
Raum. So trug z3. B. vor einigen Tagen bei einem sehr
großen, von der ersten Gesellschaft Hamburgs arrangierten
und besuchten Wohltätigkeitsfest eine junge, sehr elegant und
in Modesachen tonangebende Frau, die Gattin eines der Leiter
eines Staatsinstituts, den Hosenrod, ohne auch nur im aller⸗
geringsten mißliebiges Aufsehen durch ihren Anzug zu erregen.
Auch bei der Erstaufführung der Groteske, Der Herr Verteidi⸗
ger“ fand sich das Publikum ruhig, ja direkt wohlwollend
mit dem Hosenrodkleid des zierlichen Fril. Ferron ab,
obgleich dieses, trotz der doppelten Stofffülle, ziemlich durch⸗
ichtig war. Nur auf der Straße will man auch in Hamburg nichts
don der neuen Tracht wissen. Zwei junge Probiermamsellen
im Hosenroch, die für ihre Firma auf dem Jungfernstieg
Reklame flanierten, wurden im Handumdrehen von einer lachen⸗
den, laut und sehr dreist spöttelnden Menge umringt, verfolat
und zu beschleunigtem Rückzug getrieben.
— Auisehen erregte Montag abend in den besseren Cafés
und im Eispalast in Hannover das Erscheinen einer Dame
im Hosenrockh. Die Dame, die sich in Begleitung eines Herrn
defand, dem scheinbar die Einführung der neuen Damenmode
sehr am Herzen liegt, wurde in einem Cafs mit einem .O h.
oh, oh — der Hosenroch der Hosenrocl!“ nach den
Klängen des Linchkeschen, Rheinländers „Am Bosporus“
zofanoer
—2—
Gastrow, 24. Wärz. Das Schwurgericht (0. Tag)
verhandelte gegen den Tischlerlehrling Gustav Koch und den
Aderbürger Karl Riebe-Neukalen wegen Meineides und An⸗
tiftung zum Meineide. Das Urteil lautete gegen Koch aus
z3 Monate Gefängnis und gegen Riebe auf 4 Jahre Zuchthaus
uind 5 Jahre Ehrverlust.
Rehna, 24. März. Gekauft hat die Müllermeister
Buhringsche Erbpachtstelle nebst Ziegelei in Bülow Schäfer
Boddin, Dargow in Lauenburg.
88 Grevesmühlen, 24. März. Der Männer—
resangverein hatte im festlich dekorierten Schützenhause
inen Fastnachtsmarkt (mit Rutschbahn, Schaubuden usw.) ver⸗
instaltet. — Das erste Examen mit Auszeichnung be—⸗
tanden hat der Eleve in der Bauerschen Apotheke, Paul
—chwartz in Rostock — Im Lehrerverein hielt Organist
Zöhls, Gressow, einen Vortrag über „Lern⸗ und Arbeits-
chule“. — Angestellt als vierte Lehrerin an der höheren
Mädchenabteilung der Stadtschule wird zu Ostern Fräulein
Schultz, Plau.
Röbel, 24. März. Tödlicher Unglüdsfall. In
Dambed ließ beim Dungfahren ein Arbeiter seinen fünf Jahre
lten Sohn auf einem Pferd reiten. Durch ein Automobil
cheuten die Tiere. Der Knabe fiel hierbei so unglüdlich
zom Pferd, daß er unter die Räder des Wagens geriet und
iberfahren wurde. Das Kind erlag bald darauf seinen
Verletzungen.
Krakow, 24. März. Ein Einbruchsdiebstahl
wurde nachts auf dem Bahnhof Hoppenrade versucht. Die
Hiebe waren gewaltsam in das Geschäftszimmer eingedrungen
und versuchten, hier den in der Wand eingemauerten Kassen⸗
chrank, der durch eine eiserne Tür verschlossen wird, zu öffnen
ind loszubrechen. Bei dieser Gelegenheit fiel ein Stuhl mit
so großem Geräusch um, daß der Stationsvorsteher erwachte
und die Diebe verscheuchen konnte.
Buntes Allerlei.
C.K. Vorbereitungen zur englischen Krönungsfeier. London
teht seit Wochen im Zeichen der kommenden Königskrönung.
zn den Schneiderateliers wird fieberhaft gearbeitet, und
lie vornehmen Damen der Hofgesellschaft suchen das Problem
u lösen, welchen Schmuck und welche Blumen sie anlegen
ollen. Die Blumenfrage ist jetzt gelöst: die Königin hat
der britischen Gärtnerinnung den Wunsch aussprechen lassen,
zaß das Krönungsbukett, das der hohen Frau überreicht wer—
zen soll, aus rosafarbenen Nelken bestehen möge. Die
Barietäten sind festgesetzt; der Strauß wird aus blaß—-
psigen, kirschroten und einfach rosafarbenen Nelken zu—
ammengesetzt. Bei den Blumenhändlern hat diese Nachricht
die höchste Aufregung hervorgerufen, denn der Wunsch der
tönigin entscheidet natürlich uber die Modeblumen der Krö⸗
rungssaison, und es gilt, beizeiten Vorsorge zu treffen, um
n den Festtagen der Nachfrage genügen zu können. Inzwischen
rüstet sich auch die englische Industrie. Die fremden Gäsfte,
die durch die Krönung nach London gelockt werden, pflegen
eine kleine Erinnerung an das genossene Schauspiel mit
heim nehmen zu wollen, eine Medaille, ein Bildnis oder
rgend einen Galanterieartikel, der auf den Krönungstag
Bezug nimmt. Früher lieferte das Ausland den Briten
iese „nationalen Souvenirs“, diesmal aber sträuben sich die
illbritischen Patrioten gegen den Gedanken, daßz⸗man Krö—
mungserinnerungen für billiges Geld kaufen — 2*— die die
Inschrift „Made in France“ oder gar „Made in Germany“
ragen. Der überraschende Erfolg, der vor kurzem die mit
roßem Lärm in Szene gesetzte „allbritische Einkaufswoche“
erzielen konnte, hat den englischen Fabrikanten Mut gemacht,
die Leistunasfähiaf⸗eit der einheimischen Industrie zu erweisen.
— — —— —
— Vor einigen Tagen ging auf dem elegantesten Korso
Bukarests eine Dame im Hosenrodk in Begleitung ihres Gatten,
reines Senators, spazieren. Sofort hatte sich eine große Men—
chenmenge um sie gesammelt, die bald erregt für und gegen
»en Hosenrod Stellung nahm. Die Anhänger der „individuellen
Freiheit“ und die Gegner der „Reformmode“ gerieten schließ-
ich so hart aneinander, daß sie mit Schirmen und Stöcken
rufeinander losschlugen, bis es blutige Köpfe gab. Die Polizei
nußte einschreiten und nahm 14 Verhaftungen vor.
— Zwei Damen, die den Mut hatten, mit Hosenröcken in
Athen zu debütieren, riefen dort in einem großen Restaurant,.
pohin sie sich schließlich vor den Neugierigen flüchten mußten,
eine wahre Revolution hervor. Rach unbeschreiblichen Tumult-
zenen gelang es endlich, sie in Sicherheit zu bringen. Das
Schichsal des Hosenrocks scheint damit in Athen entschieden zu
ein. In Griechenland haben sonst die Landmädchen stets
hosenröcke getragen, d. h. Pumphosen, die allerdings nicht so
modern und scheußlich aussehen wie Variser Hosenrod⸗, Krea-
ianen“.
d *
825 Die Füßehen der Damen.
Man schreibt aus Paris: Ist es eine Folge der Hosenrock
sevolution, daß man sich jetzt mehr als sonst mit den Füß—
hen der Damen beschäftigt? Und ist die leidenschaftliche Geg⸗
erschaft vieler Damen nicht etwa darauf zurüczuführen? Je—
denfalls ist ein Kausalnexus nicht unmöglich zwischen jener und
inem Vortrage, den Edmond Perrier kürzlich vor den Unsterb⸗
ichen der Akademie gehalten, in dem er den Zusammenhang
der Füße mit der geistigen Beschaffenheit ihrer männlichen und
veiblichen Besitzer feststellen wollte, und zwar auf Grund
»on statistischen Erhebungen, die sich dahin spitzen, daß unter
100 normalen Männern nur 18 kleine Füße haben. Die Herren
der Schoͤpfung müssen sich nun mit dieser Tatsache ()) abfinden
and köonnen die von den Füßen ausgehende Beurteilung ihrer
zeistigen Faähigkeiten, dank der modernen Kleidung, nicht ver⸗
zindern. Der Hosenroch aber bedroht die Frauen, die solchen
Berrat zu fürchten haben, dem nach Perrier bedeutet der
leine Damenfuß nicht nur eine gefällige Proportion, sondern
auch sonst Normalität, und zwar haben 23 00 von den ge⸗
unden Frauen große Fuße, während unter hysterischen oder
inormalen DTDomen mar 1800 Heine Fukße bahen