— 309 38
59 44 *5 9
——— —539 — 34 —
A— —865— *
93 63 —— 0
* 9J4 2*— 5 —A 53 48 J
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—368 *58 F* J—575 4 — 4 —3934
AMA —3 ——1 *1342
* 3— —5399635— E ——8
Ausgabe
Dienstag. den 21. März 1911.
Abend-⸗Blatt Kr. 147.
— —
bersammlung der Bürgerschaft
am Montag. dem 20. März.
(Schluß.)
In der Spezialberatung des Senatsantrages betr.
Schaffung geordneter Orchesterverhältnisse
bemängelt B.e“„M. Schiemann bei der Ueberschrift des Ver—⸗
trages die Fassung. Auch möchte er wissen, wie die Rechts—
berhältnisse des Vereins seien und welche Garantien er biete.
Die Fassung des Vertrages gäbe so viels Anstände, daß eine
Kommissionsberatung stattfinden müsse.
Senator Dr. Fehling erwidert kurz
B.eM. Dr. Wittern: Er sei nicht in der Lage, diese hohe
Summe auf Jahre hinaus zu bewilligen. Die Verantwortung
önne er nicht tragen, daß diese hohen Summen auch von den
kleinen Steuerzahlern mit aufgebracht werden sollen in der
Hauptsache zu dem Zwech, um vielleicht die Musikbedürfnisse
eines kleineren Kreises zu befriedigen. Er bitte daher um
Ablehnung der Senatsvorlage. Es sei ja leider abgelehnt
worden, die Sache lommissarisch beraten zu lassen, sonst würde
man in der Kommission einen uninteressierten und unparteiischen
Sachkundigen haben hinzuziehen können zu der Prüfung, ob
mit den vorhandenen Mitteln auszukommen sei oder nicht.
Was bisher gesprochen habe, eimangele des Prädikats „un⸗
interessiert und unparteiisch“. (Zuruf: Oh!) Im vorigen Jahre
habe sich der Verein der Musikfreunde dem Theater verpflichtet,
in Orchester von 52 Musikern zu stellen, der Verein werde ja
xissen, ob er in der Lage sei, den Vertrag zu halten oder nicht.
Bei der kommenden Budgetberatung werde man wieder die
zroße Pauke von der Sparsamkeit schlagen. dies Initrument
höre man jetzt nicht.
Senator Dr. Fehling: Er wolle auf Me letztere Be⸗
merkung des Herrn Vorredners nur mitteilen, daß der Senat
sich mit dem Bürgerausschuß geeinigt habe, indem er fast
auf alle Punkte eingegangen sei. Nicht für einzelne Kreise
sordere der Senat diese Summen, sondern er habe die Ueber—⸗
zeugung gewonnen, dah der Allgemeinheit diese Summen zur
Verfügung gestellt würden. Es handle sich allerdings um
hohe Summen, aber wenn die Vorlage abgelehnt würde, dann
würden dem Staat noch viel größere Lasten erwachsen als jetzt.
B.M. Coleman betont, dak er an seinen Ausführungen
festhalten müsse. Es sei insbesondere nicht zutreffend, daß
alle die Städte, welche ein kleineres Orchester unterhielten
als Lübedch, dieses mir für das Theater verwendeten, in Barmen,
Aachen, Krefeld, Elberfeld usw. habe es auch Konzerte zu geben.
BeM. Rechtsanwalt Fehling: Aendern könne man au
dem Vertrage nur dann, wenn man sich auf den Standpunkt
telle, das nicht mitmachen zu wollen, was der Musikverein
beabsichtige und für notwendig erachte. Aber die Bürger—
schaft soll in diesem Falle auch das tun, was sie seinerzeit
bei der Bewilligung der Sustentationsgage der Chormitglieder
getan habe, nämlich dem Senatsantrage folgen und dem
Musikverein die Mättel bewilligen, die er bedürfe, um durch⸗
aus berechtigte Ansprüche erfüllen zu können.
B.M. v. Schack: Die in der Senatsvorlage beantragten
Ausgaben seien seines Erachtens wieder einmal ein über Lübecks
Verhältnisse hinausgehender Luxus. Er halte die beantragten
Summen für zu hoch und könne deswegen nicht für die
Senatsvporlage stimmen.
Senator H. Evers: Es sei völig klargestellt, daß, wenn
man auch die Zahl der Musiker verringere, die Ausgaben da—
durch doch nicht kleiner würden, im Gegenteil, die Aushilfs—
musiker würden erheblich teurer werden als ständig beschäftigte
Auch habe die Bürgerschaft bereits im Juni v. J. sich dahin
ausgesprochen, daß sie größere Summen für das Orchester
aufwenden wolle. Die jetzt beantragten Summen möchten hoch
erscheinen, seien es nach Lage der Sache aber nicht.
B.⸗Po. Dr. Wittern: Die Gagen auf Kosten anderer,
nämlich der Steuerzahler aufzubessern, sei allerdings keine
Kunst. Man habe ihm gesagt, daß die Bürgerschaft bei der
Bewilligung der Sustentationsgage an die Chormitglieder auch
nicht mit der wünschenswerten Sparsamkeit verfahren habe
und die Chormitglieder über die Erhöhung dieser Gage selbst
im meisten erstaunt gewesen seien. Dieses Beispief dürfe
omit nicht maßgebend sein.
B.⸗M. Coleman: Gewiß habe die Burgerschaft im Juni
v. J. die Ordnung der Orchesterverhältnisse beschlossen, aber
wenn sie diese Beträge gekannt hätte, wäre es vielleicht
nicht erfolgt. Daß die Hilfsmusiker teurer würden als die
tändig beschäftigten, müsse er nach wie vor bezweifeln.
B.eM. H. Behn: Die Ansicht von Herrn Coleman sei durch-⸗
tus unzutreffend. Unter den vom Senat beantragten Summen
ei mit dem besten Willen nicht auszukommen. Wenn die
Sache tatsächlich so einfach wäre, wie Herr Coleman sie sich
zorstetle. hätte der Vorstand des Musifknereins sänast so vor⸗—
F
ahren. Wenn man die 39 Musiker für Travemünde nicht bewil⸗
ige, schädige man das Theater, weil diesem dann nicht rechtzeitig
as volle Orchester zur Verfügung stehen würde. Hilfsmusiker
rürden dem Verein tatsächlich teurer als ständig beschäftigte
dräfte. Die Zahl von 53 Wusikern werde keineswegs der
zinfoniekonzerte wegen beansprucht; auch kosten nicht diese
ondern die volkstümlichen Konzerte Zuschüsse. Das Lubecker
Achester sei eines der am meisten beschäftigten in Deutsch—
and. Wenmn die Musiker so ausgenutzt würden, müsse man sie
auch angemessen bezahlen. Werde die Senatsvorlage nicht
angenommen, bleibe nichts anderes übrig, als das Orchester
u verstaatlichen.
Wortführer Heinsohn stellt hierauf fest, daß nament⸗
liche Abstimmung ũber den 82 des Vertrages beantragt wor⸗
den ist.
Sie erfolgte sofort urd es wurden 49 Stimmen für und
23 Stimmen gegen den 82 abgegeben; er war somit ange⸗
tommen.
Zu den übrigen Paragraphen des Vertrages wurde das
Wort nicht begehrt und darauf die Senatsvorlage angenommen.
— — — 7 —
Verhältnissen entsprächen und ersucht, einem Bauunternehmer,
der im Ansiedelungsgebiet Kücknitz Wohnhaäͤuser errichten wolle
dies zu erleichtern.
Hierauf wurde die Senatsvorlage angenommen.
10.
GErweiterungdessielabgabepflichtigen Gebie tes
in VUavemünde.
Der Senat beantragt bei der Bürgerschaft:
daß das auf der vorgelegten Karte des Baudirektors
Baltzer vom 2. März 1911 blau umränderte Gebiet an der
Fehlingstraße zu Travemünde im Sinne des 81 Ziffer 2
des Gesetzes vom 5. Dez. 1906, die Erhebung von Sielabgaben
von den Grundstücken des Strandgebietes Travemünde be—
treffend, für entwässerungsfähig erklärt werde.
B.M. Dr. Schlomer: Durch die Zuschuttung der Siechen⸗
bucht sei die Entwässering in der Torstraße, Marienstraße usw.
eine recht mangelhafte geworden; in den Kellern der Häuser
an diesen Straßen solle das Grundwasser bis zu 1m hoch
stehen. Es müsse darum dafür Sorge getragen werden, daß
die Abwässerung eine bessere werde, damit der Grundwasserstand
wieder sinke.
B.⸗M. Grunau bestätigte diese Angaben und bittet gleich⸗
falls um Abhilfe.
Hierauf wurde die Senatsvorlage angenommen.
Schluß der Sitzung 10 Uhr 40 Wiin.
Aus den Nachbargebieten.
I.
Aufhebung der Bezirksschule in Krempelsdorf.
Der Senat stellt zur Mitgenehmigung der Bürgerschaft: Die
chulpflichtigen Kinder aus dem Schulbezirk Krempelsdorf, so—
veit sie eine Vollsschule besuchen, werden vom 15. April 1911
ib bis auf weiteres der 4. St. Lorenzschule zugewiesen, und
war unter Befreiung von dem städtischen Schulgeld. Bei
den aus dem Schulbezirk Krempelsdorf fließenden Beiträgen
u den Schullasten behält es bis auf weiteres sein Bewenden
Die endgültige Regelung dieser Verhältnisse bleibt der
Beschlußfassung über die Eingemeindung von Krempelsdorj
oorbehalten.
B.M. Kauenstein: Er habe aus der Gemeinde er—⸗
sahren, daß sie mit der Aufhebung der Bezirksschule nicht ein—
erstanden sei. Wie man hört, heabsichtige die Oberschulbe⸗
jörde, aus der 4. St. Lorenzschule Kinder abzuschieben und
»ie freigewordenen Plätze sollten durch die Krempelsdorfer
Schüler wieder ausgefüllt werden. Es liege auch keine Not—
wendigkeit vor, die Schule vor der Eingemeindung Krempels—
dorfs in Lübeck aufzuheben.
Senator Kulenkamp: Die Schule solle schon jetzt auf⸗
jehoben werden, weil sie erhebliche Kosten mache, welche die
Dberschulbehörde glaube sparen zu können. Wolle die Bürger⸗
chaft das aber nicht, so möge es unterbleiben. Dahß die Ge⸗
neinde mit der Aufhebung der Schule nicht ganz einverstanden
st. sei ihm bekannt, aber die hierfür angeführten Gründe
ünnten nicht als stichhaltig anerkannt werden. Die Kinder
würden in einer achtklassigen Schule sicherlich besser aufgehoben
sein, als in einer zweiklassigen. Von einer Schiebung von
Schülern aus der 4. St. Lorenzschule in eine andere Schule
ei ihm nichts bekannt; sie sei auch gar nicht notwendig, denn
in dieser Schule seien namentlich die unteren Klassen nur
schwach besetzt.
Nach einigen kurzen Bemerkungen von B-M. KLauen⸗
ttein, Senakor Kulenkamp und B.eM. Böbs wurde die
Senatsvorlage angenommen.
8.
Anstellung eines Sekundärarztes auf der
inneren Abteilung des Allgemeinen Kranken⸗—
hauses.
Ter Senat stellt zur Mitgenehmigung der Bärgerschaft:
daß 1. zum 1. April 1911 auf der inneren Abteilung des
Allgemeinen Krankenhauses die Stelle eines Sekundär⸗
arztes geschaffen und
2die Vorsteherschaft des Allgemeinen Krankenhauses er⸗
mächtigt werde, die Gehaltsverhältnisse des Selundär⸗
arztes an der inneren Abteilung imerhalb der für die
Sekundãrärzte und Assistenzärzte im Staatsbudget im
ganzen ausgeworfenen Summe zu bestimmen.
Die Senatsporlage wurde debattelos genehmigt.
Handef ãd te.
Hamburg, 21. März. Baudirektor a. D. Carl
Johann Christian Zimmermann ist am 18. März
im 80. Lebensjahre heimgegangen. Der Verstorbene war lange
Zeit Direktor des Hochbauwesens bei der hamburgischen Bau⸗
deputation, bis er 1908 in den Ruhestand trat. Sein Nach-
folger wurde am 1. Nov. 1909 Baudirektor Schumacher.
Arbeitseinstellung im Holzgewerbe. Im Holz⸗
gewerbe ist nach Ablauf des Tarifvertrages am 11. März
eine toriflose Zeit eingetreten. Es war von den Arbeitgebern
beschlossen worden, vorläufig unter den alten Bedingungen
weiterarbeiten zu lassen, wenn von Arbeitseinstellungen und
Lohnforderungen in Einzelbetrieben abgesehen werde. Auf Be—
schluß der Vertrauensleute der Arbeitnehmer wurde nun
Montag in zehn größeren Betrieben die Arbeit nicht wieder
rufgenomen
Lauenburg.
B. Molin, 21. März. Personalien. Der aufficht⸗
führende Off'zier des hiesigen Genesunasheims, Lt. Leonhardt,
wurde nach dem Regiment Nr. 163 in Neumünster zurück⸗
kommandiert. An seine Stelle trat Lt. Schumacher vom
Regiment Nr. 76 in Hamburg.
Großzther oa mer Meclenburg.
Schwerin, 22. März. Das grobherzogliche
Museum erwarb eine aus Bronze gegossene Monstranz,
die in einer mit Bauschutt aufgefüllten Grube hinter dem
Altar der Kirche in Grabow bei Röbel aufgefunden wurde.
Es ist dies wahrscheinlich das einzige Exemplar einer Monstranz.
das sich aus der latholischen Zeit in medlenburaischen Kirchen
rhalten hat.
— Schönberg, 21. März. Landtag. In der
gestrigen Nachmittagssitzung kam zunächst der Entwurf einer
Verordnung zur Ablösung des Jehnten und Zahlschillings
jür das platte Land zur Beratung. Hiernach soll anstatt der
hei einem Verkauf von Stellen zu entrichtenden Abgabe von
163 90 der Kaufsumme eine Jahresabgabe treten, die nach
zem Durchschnitt der letzten zwanzig Jahre berechnet ist und
nach dem Werte der Grundstücke verteilt wird. Nachdem sich
mehrere Abgeordnete gegen die Ablösung, die den Stellen—⸗
andel fördere, ausgesprochen hatten, wurde die Vorlage der
Regierung abgelehnt. Die Pelition des Komitees für die
Erbauung der Chaussee Kl.⸗Siemz-Lindow-Carlow zwecks Unter⸗
stützung dieses Projektes durch den Landtag fand die gewäünschte
Beachtung. Man beschloß, die Ausführung der geplanten
Lhaussee zu befürmorten, wenn die Interessenten des Projektes
Raddings dorfCarlow die fehlenden Summen nicht ausbringen.
kine diesbezügliche Regierungsvorlage erwartet man für den
rächften Landtag. Nach der Ablehnung zweer Gesuche des
Bauern⸗ und Bürgervereins brachte Hoflieferant Oldenburg hier—
elbst die Bitte vor, die Regierung möge den hiesigen Abge—
»rdneten gestatten, sich an den Verhandlungen über die neue
Gerfassung, soweit sie die Einverleibung des Fürstentums be—
reffen, beteiligen zu dürfen. Die Vertreter schließen sich
diesen Ausführungen an. Hierauf wurde der Landtag vom
Norlitzenden mit einem Hoch auf den Landeskerrn geschlossen
— ——— — — — —
erscheinenden Blitze und warnt mehrere Male vor Berührung
von Turm, Drähten und Gestänge. Wie Spielzeug nehmen
sich die kleinen tragbaren Feldstationen aus, die auf fünf
Maultieren rasch von Ort zu Ort kommen können. Die
Kraftquelle ist hier der Tretmechanismus eines Tandem statt
der Nauener Lokomobile. Die ineinander zu schiebenden Stahl⸗
rohre bilden einen 23 m hohen Mast, der eine Reichweite
von 100 xm hergibt. — So werden die Teilnehmer von Station
uu Station weitergegeben, ein Ton der Dampfpfeife ordnet
das Wechseln an; an jeder Station gibt ein Ingenieur kurze
Erklärungen, so daß die Riesenanlage, deren gewaltige Ab—⸗
messungen am meisten zu bewundern sind, in der porge⸗
iehene Zeit durchgegangen ist. — Die Wagen wurden
vieder bestiegen, manche gingen die 324 kmm zurück und
amen zum Schützenhause, in dessen prächtigem Saale die
Telefunkengesellschaft die Teilnehmer der Fahrt zu einem herr⸗
ichen Mittagsmahle einlud. Geheimrat Schulze-Olden⸗
zurg sprach den Dank des Vereins aus. Darauf erwiderte
»er Direktor der Telefunkengesellschaft und schilderte kurz
den Entwickelungsgang des deutschen Unternehmens, das gegen
Marconi einen schweren Kampf zu bestehen hatte, um nun
Seite an Seite in friedlichem Wetthewerh zum Wohle der
Schiffabrt weiter wirken
9.
Verstärkung der in dem Entwurfzum Voranschlag
für das Rechnungsjahr 1911 für Reklame, be—⸗
treffend die Industrieländereien, vorgeselenen
Mittel.
Der Senat stellt zur Mitgenehmigung der Bürgerschaft:
daß zur Erreichung einer lebhafteren Reklame für Lübed
und seine Industrieplätze in den Voranschlag für das Rech—
nungsjahr 1911 außer den bereits für Reklame eingestellten
3000 Menoch weitere 9000 Miin Abschnitt V Art. 23 X als
„6. Reklame für die Industrieländereien“ eingestellt werden.
B.⸗“M. Böobs empfiehlt, die herauszugebenden Karten vom
Industriegebiet s“o anzufertigen dak lie auch hen tafsächlichen
Telefunken in Nauen.
O Nauen, 20. März.
Der dritte Deutsche Seeschiffahrtstag begonn seine Ver—
fsammlung am Sonntag mittag mit einem Ausfluge nach
Nauen, um die drahtlose Riesentelegraphenstation zu besich—
tigen. Die Gesellschaft Telesunken hatte dazu eingeladen und
ich damit ein großes Verdienst erworben. Nach 4 km etwas
lalter Wagenfahrt wurden die etwa 120 Teilnehmer in ein
zroßes Zelt geführt, um nach einem einleitenden Vortrage in
twan6 Gruppen geführt und mit der Anlage bekannt ge—
nacht zu werden. In der Mitte des 36000 EIm großen
Heländes ragt der Riesenturm, ein dreiseitiges Eisengerüst,
00 m hoch empor. Es endigt unten in einer Kugel, die durch
untergelegte Glasplatten vom 10 m mächtigen Triebsande,
in dem ein Zementklotz 2mm versenkt ist, er hat ein Gewicht
von 55 Tons. Drei Pardunen aus fast armdickem Eisenge—
steigen kann. Drei Pardunen aus fast armdicken Eisenge—
stänge, dessen einzelne Streden durch Gelenke verbunden sind,
halten das schwindelnd hohe Gerüst. Da diese Halter durch
igene Schwere 124 m nach unten in einer Bucht hängen,
neben sie bei größerem Winddruck, der sie bis 70 Tons be—⸗
anspruchen kann, nach und schützen den Bau vor dem Zu⸗
iammenstürzen. Ein anderer Feind ilt Gewitter, das beim
Aufbau in einer Stunde einst fünfmal einschlug. — 15 kleinere
Masten von 30 m Höhe sind rings um den großen Mittel⸗
räger verteilt und wiederum isoliert verankert. Diese Neben⸗
nasten werden aus Holzleitern zusammengesetzt und können
n ca. einer Stunde aufgerichtet werdan. Vom Mittelpfeiler
pannt man nun, wohl isoliert, die Auffangedrähte regen⸗
chirmartig aus: die Antenne. Diese soll möglichst lang und
jorizontal sich erstrecen. Von ihrer Ausdehnung hängt die
Reichweite der Station ab. Nauen reicht bis 5000 km
und ist mit dem 100 m-Mast die zweitgrößte Station der Welt.
Nur der Eiffelturm mit 200 m Höhe übertrifft unsere deutsche
X
Im Jahre 1906 konnte man von Nauen 2700 km Sprech-
veite erreichen, 1910 hat man den Dampfer „Bosnia“ der
hamhurg⸗Amerika Linie in 5200 km Entfernung anrufen können
ind ist mit der „Eleonore Woermann“ bis hinter Teneriffa in
1000 km Abstand in Verbindung gewesen. Wir kamen dann
in den Geberaum, „auf die Kommandobrücke“, wie der
ührende Ingenieur sich ausdrückte. Durch einen Schallver—
tärker konnten wir die „tönenden Löschfunken“ deutlich hören.
MNan rief Berlin an und sprach auch in die uferlose Ferne
zinein. Eine Dynamomaschine erzeugt Strom, der durch
Transformatoren auf 100 000 Volt Spannung gebracht wird
Auch sichtbar zeiat man uns diese 1000 mal im der Sekund«
9