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—* Freitag, den 17. Mä
‚den 17. März 191.
Aus den Nachbargebieten.
Saujest aͤdte. —
Slamburg, 17. März. Die Bürgerschaft wählte
Mittwoch für 1911 Präsident Engel und die Vizepräsidenten
Blinkmann und Dr. Bagge wieder. In derselben Sttzung
vurde u. a. der Senatsantrag betr. Ausweisung eines Platzes
sür eine Volksbadeanstalt auf dem rechten Allterufer,
mu dem Dr. Rumpel von der Rechten beantragt hatte, den
Wunsch hinzuzufügen, daß fuür eine der nächsten staatlichen
Badeanstalten ein Platz in der inneren Stadt gewählt werde,
da die Schwimmhalle des Wiener Bades in der Großen Theater⸗
trahe infolge der starken Konkurrenz der staatlichen Anstalten
seit einigen Monaten geschlossen ist, wurde nach längerer Debatte
genehmigt.
(GKleine Nachrichten) Die Luftschiffhalle für
den Hansa⸗Luftverkehr, deren Bau bereits in Angriff genommen
ist, soll schon Anfang Mai fertig sein, damit ungefähr Mitte
Mai die Passagierfahrten mit dem „Parseval“ beginnen
können. — Lohnbewegung im Bäckergewerbe. Der
Verband der Bäcker, Konditoren und Berufsgenossen und die
Gesellenausschüsse haben den Innungen von Hamburg, Altond
und Wandsbek jetzt ihre Forderungen eingereicht. Die Arbeit⸗
neber halten diese Forderungen aber für unerfüllbar und
werden auf Grund dieser Forderungen wahrscheinlich überhaupt
nicht in Verhandlungen eintreten. Am Schluß der Woche
ollen in einer aligemeinen Sitzung der Vorstände der be—
eiligten Innungen über die Forderungen der Gesellen nähere
Beschlüsse gefaßt werden. — Wegen Unzuverlässigkeft
st mehreren Hamburger Bauunternehmern von der Be—
zörde die weitere Ausübung des selbständigen Gewerbes als
hauunternehmer auf Grund der Gewerbeordnung untersagt.
— Mord und Selbstmordversuch. Der Hafenarbeiter
Tiedemann fand in seiner Wohnung, Rademachergang, im
Zchlofzimmer seine Frau in besinnungslosem Zustande schwer
erkrankt und neben ihr das bjährige Töchterchen des Ehepaares
tot im Bette. Die Frau, die seit dem Tode ihres gjährigen
Kindes schwermütig war, hatte einen Schlauch, den sie an
der GEGasleitung in der Küche befestigt hatte, durch ein Loch
n der Fensterscheibe in das Schlafzimmer geleitet, dann den
ßashahn geöffnet und sich zu dem Kinde ins Bett gelegt,
um mit ihm gemeinsam zu sterben. Die Frau wurde ins
zafenkrankenhaus gebracht.
Bremen, 17. März. Ueber das kaufmännische
Fortbildungsschulwesen verhandelte die Bürgerschaft.
die Einrichtung eines obligatorischen Fortbildungsunterrichts für
»ie Lehrlinge des Großhandels lehnte sie mit Stimmen⸗
zleichheit ab, der Einführung eines solchen fur den Klein⸗
zandel stimmte sie mit großer Mehrheit zu. Der Senats⸗
ommissar hatte während der Verhandlungen erklärt, daß der
ZSenat einer solchen ebenfalls zustimmen werde. — Ein
VBeteran der bremischen Lehrerschaft, Beinrich
ddemann, ist im 76. Lebensjahre gestorben. Er leitete
)as bremische Schulblatt seit der Gründung 1895 bis zwei
Monate vor leinem Tode.
Schles wig⸗ Hotein.
Altona, 17. März. Vermächtnis. Der Einwohner
J. F. Syliads hat der städtischen Armewerwaltung letztwillig
3300 Mevermacht. Die Jinsen sollen als Belohnung für brave
leißige Lehrburschen verwandt werden.
e — ————
xür unsere Frauen.
Der Hosenrock in Lübeck.
Wie man uns mitteilt, hat der Hosenrock, der augen⸗
Flicklich das Gesprächsthema aller Kreise in der ganzen Welt
st, in Lübech seinen Einzug gehalten. Eine Dame soll vor
inigen Tagen, mit diesem modernsten Kleidungsstück angetan,
hne sonderliche Belästigung durch die Passanten oder durch
die Straßenjugend in der Breiten Straße erschienen sein. Ferner
ist der Hosenrock zurzeit auch in verschiedenen Exemplaren in
den Schaufenstern einiger hiesiger bedeutender Mode⸗ und Konfelk⸗
ionssirmen ausgestellt und wird auch viel beachtet. Einen er sten
Breis hat das viel angefeindete Modekleid hier in Lübed
ruf dem rheinischen Kostümfest des Deutschen Kellnerbundes
am Dienstag in der Flora“ davongetragen.
*
*Der Hosenrock vor dem Parlament.
C. K. Das Deputiertenhaus von Pennsylvanien war der
Schauplatz eifriger Erörterungen über den Hosenrock. Der
Abgeordnete Hoe hatte eine Resolution eingebracht, die den
dosenrodd verurteilte, die Tagesordnung wurde verlesen und
zie Volksvertreter beschlossen, diese Angelegenheit einer Kom—
nission zu überweisen. Die Resolution lautet: „In Anbetracht
»essen, daß nach einigen Modezeitungen irgend ein Wahn⸗
inniger der Stadt Paris eine neue Damenmode lanciert hat,
die Hosenrock genannt wird, — in Anbetracht dessen, dah die
Fauen dieses Landes vielleicht diese Mode aufnehmen könnten,
vorauf kein verheirateter Mann seiner Frau mehr verbieten
önnte, seine Hosen anzuziehen, — in Anbetracht schließlich.
naß bei der allgemeinen Teuerung nur wenige Männer sich
nehr als einen Anzug leisten können, beschlieht die Deputierten-
ammer, energisch gegen die Einfuührung dieses sogenannten Ho—
enrods zu protestieren und weist die Frauen Pennsylvaniens
varauf hin, daß inr Falle sie es wagen wuürden, sich so zu
leiden, der Tag, an dem ihnen das Wahlrecht eingeräumt
verden wird. ad calendas graecas pertagt wird.“
— —
Der Ueberhosenrock.
Aufsehen erregt in Pariser Modeateliers die Newyorker
Nachricht von dem Versuch der Uebertrumpfung der
„upo culotte durch eine an vier Steilen geschlitzte, enganliegende
Robe, die ber Pluderhosen getragen wird. Turch ein System
⸗on Schleisen und Bändern wird die Trägerin der neuen
nobe gegen schelmische Windstöhe ausreichend geschützt.
224 * 3
das Kleiderbudget einer eleganten Frau vor 80 Jahren
und heute.
O.K. Wie die Kosten gestiegen sind, die eine moderne Dame
zeutautage fur ihre Toilette aufwenden muh, beweist der
Nuel, 124. Maärz. Die Gartenstadtbewegung;
hler tiefe Wurzeln geschlagen. Jahre hindurch beschränkte sich
iese Bewegung auf die Werftangestellten und Werftarbeiter,
ie hinter Dodshöhe in Ellerbek eine wunderschöne Gartenstadt
hufen, die heute 5000 Menschen aufweist. Jetzt sind Garten⸗
adt⸗Kolonien in Wellingdorf, Kronshagen, am Schulensee, in
rriedrichsort, Stauenkamp bei Kitzeberg im Entstehen. Es
ind Ein⸗ und Zweifamilienhäuser, deren Bausumme mit 1 04
ährlich amortisiert wird. Die Bezieher werden sofort oder
pätestens nach zehn Jahren Eigentümer. Das Reichsamt des
jznnern und die Kaiserl. Werft unterstützen diese Unternehmen.
zür Alt⸗Kiel hat diese Bewegung ihre Bedenken, da sie den
Pohnungsüberschuß noch vermehrt. Es dürften bald 2000 Woh⸗
rungen leer stehen. Den städtischen Beamten ist es untersagt,
ich außerhalb der Stadtgrenze Wohnungen zu nehmen. — Um
»ie Jugend vor den Gefahren der Großstadt zu
chützen und die häusliche Erziehung, die oft mangelhaft
t. zu stützen und zu heben, haben über 100 Lehrer auf
lnregung des Stadtrats Dr. Pauli eine Vereinigung zur
zugendpflege und Jugendfürsorge gebildet.
Segeberg, 17. März. Fine Kreisgruppe Sege—
jerg das Vereins für Motor⸗-Luftschiffahrt in der Nordmark
wurde auf Anregung des Segeberger Verkehrsvereins gegründet.
Flensburg, 17. März. Die Handwerkskammer
eschloh, in die Lehrverträge einen Satz hineinzubringen, der
em Lehrling untersagt, ohne Genehmigung seines Meisters
rgend einer Organisation oder einer Vereinigung anzugehören.
zuwiderhandlungen können mit der Entlassung der Lehrlinge
ind durch die Einziehung der beim Vertragsbruch festgesetzten
zeldbuße bestraft werden. Man hofft, auf diese Weise auch
en sozialdemokratischen Jugendverbänden entgegenzutreten.
Burg a. F. 17. März. Altersgenossen. Ein hier
eheimateter schlesw.holst. Kampfgenosse von 1848/50,
er Altenteiler Jürgen Hansen, vollendete am 12. März sein
O. Lebensjahr. Aus dieser Veranlassung sandte der Alte
rieflich an seinen Altersgenossen, den Prinzregenten von
zayern, einen Glückwunsch zu dessen 90. Geburtstage. So⸗
ort antwortete der Prinzregent ihm telegraphisch: „Seine
zönigl. Hoheit der Prinzregent sprechen dem Altersgenossen
dank für die Glückwünsche aus und erwidern dieselben huld⸗
ollsst. Saag.“
Grokherzogtum Oldenburg, Fürstenturz Lübed.
Fr. Eutin, 17. März. Bei der Zwangsversteige⸗
ung über den dem Hofbesitzer v. Kauffberg. Gothendorf,
jehsrigen, zirka 134 To. großen Grundbesitz blieb Gastwirt
doch, Husum, mit dem Gebot von 101000 MuMeistbietender.
zuschlag am 29. März.
Fr. Malente, 17. März. Verkauft hat Uhrmacher
Zchlüter sein Wohnhaus, Bahnhofstraße, an Privatmann Stegel—
nann für angeblich 18 000 M. Schlüter kaufte von Bades
erben einen Bauplatz in der Nähe des Bahnhofes für 16 000 M.
-Der seinerzeit zwischen der Frau Major Schwencke und Rentier
MNeisner aus Guntersblum erfolgte Tausch mit einem Bau—
latz der ersteren und einem Wohnhaus des letzteren in Frank⸗
urt a. M. wurde wieder rückgängig gemacht.
Großherzogtümer Vedbenburg.
Rostock, 17. März. Die Bürgervertretung ge—
aehmigte es, daß die Inhaber der Kriegsdentmünze 187071
Mitarbeiter einer französischen Frauenzeitung durch eine Gegen⸗
berstellung des Kleiderbudgets einer Modedame vor 30
zahren mit dem einer modernen, eleganten Frau. „Damals
alt ein Einkommen von 16000 Muals völlig ausreichend
u einer bürgerlich eleganten Lebensführung. Die Frau, die
ich vor 30 Jahren nach der neuelten Mode kleidete, bezahlte
ür ein elegantes Kostum 120 -240 M, und der Hut, der 80 M
osftete, galt als eine unerhörte Extravaganz. In der Tat
»ar sür einen eleganten Hut 30-35 Mudas übliche Maximum,
nd einen schönen, mit Bändern und Spitzen geschmüũckten
vchlasrock ersftand man für 4060 M. Der höchste Preis,
en man fur einen eleganten Mantel anlegte, waren 280 Mi
end wenn eine Frau der Gesellschast eine Freundin zum Kon⸗
itor einlud, so zahlte sie für beide Personen rund 1,50 M
ur Kuchen und Schokolade. Eine Spazierfahrt in den Park
der die Umgebung kostete 3,80 Mdie Stunde fur den Wagen,
ind mietete man ihn für den ganzen Tag, so zahlte man
9 M, in der Regel weniger. Doch heute muß die Frau der
zesellschaft für ein einfaches Strahenkleid im billigsten walle
20 -240 Meäanlegen. Ein „nicht teures““ Besuchskleid bei einem
nten Schneideratelier kostet 600 Mäund ein wirklich eleganter
Norgenroch mit Spitzen 300400 Vi. Der Pelzmantel geht
leich hoch in die Tausende und ein ganz einfacher Hut
ostet 60, 80 o der 100 M. Will man heute eine Ausfahrt
achen und mietet ein Automobil sür einen halben Tag, so
ahlt man 40-60 M, und eine flüchtige Einkehr beim Kon⸗
itor kostet von vornherein ein paar Matk. Fur eine moderne
zrau, die am Gesellschaftsleben teilnimmt, reicht ein Jahres⸗
inkommen von 80 000 Muükaum noch aus, ja wenn die Dame
iicht sehr sparsam und haushälterisch ist, wird sie, ohne
-„chulden zu machen überhaupt nicht damit auskommen
we
Königin Elena von Italien als Frau und Mutter.
nge. Der fürstliche Palast in Cetinje, wo die Königin
szlena von Italien, die Gemahlin des —X
manuel III. aufwuchs, ist ein einfaches, schmucdlofes
ßebaͤude, dessen arößter Raum ein an die kriegerische
hergangenheit des Landes erinnernder Waffensaal ist. Die
iontenegrinischen Frauen fuhren kein mũßiges Dasein. Auf
hren Schultern liegt die Last aller häuslichen Arbeiten.
dem Mann bezeugt die Montenegrinerin eine an Unter⸗
vurfigkeit grenzende Achtung und kußt ihm demultig die
zand. Fürst Peter von Wrontenegro aber, der sebt di—
dönigskrone trägt, ließ den Töchtern, die seine Gemahlin
MNilena Wukotic ihm geschenkt hat, eine sehr sorgfältige
krziehung zuteil werden. So lernte die am 8. Januar
873 geborene „Prinzessin Yela“ wohl Kochen und Woschen,
ähen und Sticken, ihr Valer jedoch unterrichtete sie zugleich
a der Poesie, die seine eigenen Mußestunden beschäftigt.
jm Zeichnen und Malen errang sie ein etr 32864561
m
—
sur Nichtkombattanten, die Witwen von Kriegsveteranen und
ximierte Kriegsveteranen von der Zahlung der städtischen
kinkommensteuer befreit sein sollen, fofern ihr steuerpflichtiges
kinkommen weniger als 1200 Mubeträgt und nicht mehr
ils der fünfte Teil des Einkommens aus Kapitalvermögen
der Grundbesitz stammt. — Der Beitrag der Stadt für den
zansischen Geschichtsverein wurde weiter bewilligt.
Schwerin, 17. März. Seinen 80. Geburtstag
eiert Sonntag, 19. März, der Geh. Oberfinanzrat Dr. jur.
Bald hierselbst.
Wismar, 17. März. Festgenommen wurde in
Lenzen a. E. der von der hiesigen Amtsanwaltschaft wegen
AInterschlagung steckbrieflich verfolgte Ingenieur Hermann Erb
aus Lübec.
Gästrow, 17. März. Schwurgericht. (4. Tag.)
Der Aderbürger Adolf Sierke aus Marlow wurde von der
Anklage der Brandstiftung und des Betruges freigesprochen.
88 Grevesmühlen, 17. März. Ernannt zum Hofs⸗
rat ist vom Großherzog Senator Rechtsanwalt Ihlefeld. —
Kämmereikasse. Die ordentliche Einnahme betrug
2759,71 M, die außerordentliche 98 339,78 Mi, die Gesamtein⸗
iahme also 181009, a9 M. Tie ordentliche Ausgabe be—
ifferte sich auf 86 839,84 M, die außerordentliche auf
O3 462,15 M, die Gesamtausgabe mithin aus 190 301,99 M.
die Passiven betrugen 496 993,30 M, die Aktiven 72 401,068 M,
nithin der Schuldenstand 424 591,35 M. — Drei Karpfen—
eiche mit einer Gesamtfläche von etwa 2000 Quadratruten
verden zwischen dem Tamnenberge und dem Prischower Mühlen-⸗
vege von vier hiesigen Herren eingerichtet. — Verkauft
jat Frau Sodtmann ihr Wohnhaus, Lustgarten, an Kaufmann
dans Paust.
Neustrelitz, 17. März. Aus Furcht vor Strafe
fürzte sich ein Grenadier des hiesigen Bataillons in den
slambeder See. Oberlt. v. Koppelow, der zufälligerweise am
See vorbeiritt, holte den Lebensüberdrüssigen, der mit dem
lalten Bad davongekommen sein wird, sofort wieder aus
dem Wasser heraus.
Sportnachrichten.
Intlernationales Schachturnier. San Sebastian, 16.
März. Die Schlußrunde hatte folgendes Ergebnis: Im
Anzuge gewannen Dr. Bernstein gegen Maroczy, Janowski
jegen Leonhardt. Die Partien Vidmar—Capablanca. Tesch-
nann —Spielmann, Burn— Niemzowitsch wurden remis. Dee
Partien Schlechter — Marshaill und Dr. Tarrasch-Duras
vurden in besserer Stellung für Schlechter und Duras
äabgebrochen. Die Partien werden morgen erdedigt. Stand
des Turniers: Capablanca 992, Vidmar 9, Rubin—
fein 9, Marshall 8 (1), Dr. Tarrasch 74 (1), Niemzowitsch
Ia, Schlechter 7 (1), Spielmann 7, Dr. Bernstein 7.
Teichmann 624, Maroczy 6, Janowsti 6, Burn 5,. Duras
(00), Leonhardt 4.
Der Schachmeister Capablanca. der große Aussichten be—
zzzt, im Meifterturnier von San Sebastian den ersten
Preis zu gewinnen, wird von San Sebastian aus' eine
sundreise durch Deutschland und Oesterreich- Ungarn an—
reten, um in den Schachklubs Vorstellungen zu
geben.
verte Fertigleit und zur Ausbildung im Klavierspiel und
m der Komposition durfte sie, auf ihren Wu sch. längere
Zeit in Dresden weilen. Sie hat manches alte Velkslied
hrer Heimat in Musik gesetzt. Ihren Gemahl sah sie zum
orsten Male in Moskau, und dann lernte sie ihn länger
und näher in Venedig kennen. Am 24. Okttober 1896 fand
dio Trauung der inzwischen zum römischen Katholizismus
übergetretenen Prinzessin mit dem Prinzen von Neapel
n Rom statt. Das junge Paar befand fich auf einer
Vergnügungssfahrt an der Küste Griechenlands, als die
krmordung des Königs Humbert es 1900 auf den Thron
zerief. Seitdem hat die Königin Elena die Anhãnglichkeit
und Zuneigung des italienischen Volkes zu erwerben ge—
vußt. In der Oeffentlichkeit sieft man sie freilich nur
oerhãltnismãßig selten. Am wohlsten fühlt sie sich bei
hren Kindern, den Prinzessinnen Jolanda, Masalda.
biovanna, und dem jetzt sechssjährigen Kronprinzen Umbertos
dio Königin ist eine leidenschaftliche Freundin des Sports,.
ine sichere Reiterin, eine gewandte Radfahrerin und eine
usgegeichnete Schüultzin. Seltsamerweise findel sie trotz des
varmen Herzens, das sie für die Tierwelt und besonders
ür die in Italien so arg verfolgten Singvögel besitzt,
in Vergnügen an der Jagd — auf Pelikane. Wo es gilt,
ur Köonigin zu sein, ist sie voll majestätischer Würde und
oheit. Aber in ihrem Heim liebi sie es, gelegentlich
elbst die weiße Kuchenschürze umzubinden, um kleine Kuchen
u sormen und zu badcen. Die Beliebtheit der Königin
klena hat sich noch außerordentlich vermehrt, seitdem sie
nach der Erdbebenkatastrophe von Messina fso mutig, so
merschrocken und so aufopferungsfreudig besttrebt war, an
Irt und Stelle die Verwundeten zu reiten und zu pflegen
ind für die Sinterlassenen zu sorgen. Italiens Herrscher
at es nicht zu bereuen gehabt, daß er die Gefährtin
eines Lebens aus dem tapferen Fürstenstamm der schwarzen
Berae wärlft⸗
u
Ein neuer Roman von Karin Michaelis.
nge. Karin Michagelis, deren Werk .Das gefährlichs
Alter“ ebenso viel Bewunderer wie Gegner fand, hat
inen neuen Roman vollendet, dessen Gegenstand ein wichti—
jes, künstlerisch noch nicht behandeltes soziales Problem
er Gegenwart bildet. Das Schicsal der Seemannsfrauen
tellt Karin Michaelis in diesem Roman dar. Die Maänner,
»io ihr Beruf so oft vom heimatlichen Herde fernhält,
etmen mutig den Kampf mit den Elementen auf, sind
iber nicht immer stark genug, den Lockungen der Hafen⸗
lädts zu widerstehen. Ein junges uner fahrenes Mädchen,
ie Tochter eines Kapitäns, wird Zeugin solcher Schwächen
ind Irrungen. Zartgefühl und Mitleid ringen in ihrem
Herzen miteinander und rufen einen —RX
ror. den Karin Michaelis der Läsung entqgegenfũbet