Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Beilagen: Vaierstädtische Blätter. — Der Familienfreund. 
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübed 1614. Jahrgang Nacdhrichten für das Herzogtum Lauenburg, die 
deiblatt: Gesetz⸗ und Verordnungsblatt 3268* eee * der Jahrgãnge der gee Fürstentümer Katzeburg, Lübed und das angren⸗ 
—E ůπαοασαοαιααασσσασασασνο —ãS— jende mecllenburgische und holsteinische Gebiet. 
Orus und Verlag- Gebraden SorSets G. m. b. 8. in Cübec. — Gejchanenen- Adtet daus ( Koniastr. 46). Fernsdrecter vobo u. 8001. 
Qusgabe (GGroßze Ausgtabe) 
Dienstag, den 14. März I91. 
Morgen⸗Blatt NUr. 153. 
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Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. 
Umfang der heutie⸗ Numme 10 Seiten. 
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nichtamtlicher Teil. 
Die italienische Nationalfeier. 
R. Lübecd, 14. März. 
Der 14. März 1861 ist der Geburtstag des 
zeutigen Königreichs Italien. Die Verwirklichung 
dber nationalen Einheit auf der Apenninischen Halbinsel ist in de 
entscheidenden Punkten ähnlich verlaufen wie die Einigung der 
deutschen Seämme in den Kriegen von 1866 und 1870/71. Auch 
n Italien war es der Kampf gegen äußere Feinde, der die 
nationale Einigung zustande brachte, auch in Italien hat ein 
Staat und zwar derjenige Staat, der seine Stärke und seine 
Figenart allen äußeren Einflüssen und inneren Nöten zum 
Trotz zu erhalten gewußt hatte, die Führung in dem Befreiungs— 
kampfe übernommen und auch JIlal'en ist mit dem einstigen Gegner 
späͤter in ein Bundesverhältnis getreten. „Gilt es doch, eine 
Nation, die seit Jahrhunderten in einem entsetzlichen Grabe 
ringeschlossen ist, ins Leben zurückzusühren“ — mit diesen Worten 
hatte Camillo Cavour, der italienische Bismarch bereits 
im Jahre 1854 die Lage gekennzeichnet, in der sich Italien 
besand, und gleichzeitig das Ziel bekannt gegeben, auf das 
seine Politik hinarbeitete. 
Der Staatsmann, dessen Name heute in aller Munde ist, 
zatte erkannt, daß die Hoffnung im Wege diplomatischer Ver— 
handlungen das Vaterland einer glücklichen Zukunft auf-na— 
dionaler Grundlage entgegenzusühren, für immer aufgegeben 
werden mußte; allzuoft war diese Hoffnung aunf internationalen 
Friedenskongressen enttäuscht worden. Für die Durchführung 
des von ihm als nötig erkannten Unternehmens bot der 
Kampfmit den Waffen die einzige Lösung. Im 
Feldzuge gegen Rußland, an dem Piemont als 
gleichberechtigte Macht teilnahm, waren die 
Blicke Europas auf diesen Staat gelenkt worden. Es 
hatte fich gezeigt, daß dieser italienische Staat trotz der Nieder— 
lagen, die er im Kampfe gegen Oesterreich in den Jahren 1848 
und 1849 erlitten hatte, im Innern gesund und kraftvoll ge— 
vlieben war. Die wenigen Jahre, die bis zu den entscheiden— 
den Kämpfen des Jahres 1859 zur Verfügung standen, hatte 
Cavour benutzt, ähnlich wie es Bismarck vor 18606 getan, um 
cie Stärke und Schlagfertigkeit des Heeres und der Flotte 
auf einen möglichst hohen Stand zu bringen. Gleichzeitig war 
es ihm gelungen, sich der Bundesgenossenschaft Frankreichs, des 
alten Gegners der österreichischen Macht, zu versichern. 
Die Ereignisse sind bekannt: bei Magenta und Spl— 
ferino wurde das Werk des piemontesischen Staatsmannes 
Zurch entscheidende Siege auf dem Schlachtfelde gekrönt. Im 
Frieden von Villafranca wurden die Erfolge, die 
das Schwert errungen hatte, durch den Uebergang der Lom— 
bardei an das Königreich Sardinien bestätigt. Auch die Ge— 
fahr, daß Frankreich, obwohl es für seine Bundeshilfe reich— 
lich entschädigt war, weitere Ansprüche geltend machen könnte, 
wurde durch die Staatskunst Cavours beschworen. Die Poli- 
tik Napoleons freilich hatte es an ders im Sinne. In— 
dem durch den Frieden von Villafranca der Bestand der ver— 
chiedenen italienischen Staaten gewährleistet wurde. alaubte 
A— 
—— 
Napoleon, ein wirksames Gegengewicht zu schaffen, um den 
rächtig aufstrebenden piemontesischen Staat in Schranken zu 
alten. Aber der nationale Gedanke, den Cavour 
ntzündet hatte, hatte bereits weit über die Grenzen 
giemonts hinaus seine Wirkungen zu äußern vermocht. Ein 
ztaat nach dem andern warf die Fesseln von sich und schloß 
ich dem führenden Staate an. Aber noch bestanden das neapoli⸗ 
anische Königreich und der Kirchenstaat. Längst hatten diese 
eiden Staaten jede Daseinsberechtigung verloren, längst hatte 
ie öffentliche Meinung Europas über diese Staaten, in denen 
ie ärgsten Mißstände und Rücdständigkeiten an der Tagesordnung 
varen, den Stab gebrochen. 
Der Kirchenstaat besonders wäre schon mehr als zehn 
ahre früher von der Bildfläche verschwunden, wenn nicht 
rankreich damals noch die getreueste Tochter der 
ömisch-katholischen Kirche, die päpstliche Macht 
egen die römischen Republikaner beschützt hätte. Beide Staaten 
laubten gegen die nationale Bewegung Widerstand leisten 
u können. Der Papst wurde durch die Haltung der Bevölkerung 
es Kirchenstaates, die zuerst in der Romagna, dann in den 
Narken und Umbrien Sympathien für Piemont zu erkennen 
egeben hatte, darüber belehrt, daß es mit seiner weltlichen 
zerrschaft für immer vorbei war. Zum Widerstande, den 
r noch in letzter Stunde versuchte, war es bereits zu spät. Die 
»äpstlichen Soldaten wurden mühelos überwunden, die Marken 
ind Umbrien fanden Anschluß an das Königreich Victor Ema— 
uels. Und nur dank der Hilfe Frankreichs ver— 
nochte die päpstliche Kurie noch einen kleinen 
dest desehemaligen Staatsgebiets, die Stadt Rom 
uind das sogenannte Patrimonium Petri, zu retten. 
Im nächsten Jahre solgte ver entscheidende Schlaͤg gegen 
sterpekrund Sizilien. Was Giuseppe Garibaldi mit 
inem kleinen Häuflein von Freischärlern unternommen hatte, 
burde durch die piemontesischen Truppen zu Ende geführt. 
luch das Königreich Neapel hatte aufgehört zu existieren, in 
reier Entschließung erklärten die Bewohner von Neapel und 
zizilien ihre Zugehörigkeit zu dem geeinten Italien, 
»as du?h die Volksvertretung in Turin am 
144. März 1861 als Königreich Italien prokla— 
niert wurde. Bald danach sind auch Rom und Venedig, 
ie dem Zuscanmenschluß noch fern geblieben waren. dem neuen 
zönigreich anheimgefallen. 
Seitdem hat das junge Italien, unter der Führung 
länzender Herrscher aus der Dynastie Sa— 
oyen, eine ununterbrochen aufsteigende Entwicklung durch⸗ 
emacht, als deren wichtiges Merkmal die Tatsache zu gelten 
at, daß Jtalien in die Reihe der Großmächte ein— 
etreten ist und gegenwärtig, infolge der internationalen 
donstellation, eine gewichtige Stellung besitzt. Dieser großen 
irfolge sich zu freuen, hat das italienische Volk ein volles Recht. 
in den Jubelfeiern, die in diesen Tagen beginnen, nimmt das 
eutsche Volk, das „ich dem italienischen in enger Freund— 
chaft und vollem Vertrauen verbunden fühlt, vor allem auch 
eshalb freudigen Anteil, weil in dem seit der Einigung 
ztaliens vergangenen Jahrhundert die Beziehungen zu 
ZResterreich-Ungarn sich forgesetzt gebessert haben und 
deil die jüngsten Erklärungen italienischer Staatsmänner ent— 
chieden zugunsten de Zugehörigkeit Jtaliens zum 
Dreibunde gelautet haben. Am römischen Königshofe ist 
in diesen Tagen der deutsche Kronprinz der Ueber 
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bringer der Wünsche des Deutschen Kaisers und des deutschen 
Vous für das Glück und die Größe des Königreichs Jtalien 
ind des Hauses Savoyen. Die beiden befreundeten Völker 
deutschlands und Italiens werden diese Kundgebung dahin 
erstehen, daß auch in der Zukunft die beiden Länder 
uind Nationen mit derselben loyalen Bündnis— 
reune zueinander stehen werden wie bisher. 
Zur mecklenburgischen Verfafsungsfrage. 
MW. Schwerin, 13. März. Vie großherzogliche Regierung 
rlähßt an die Landtagskommissare ein Reskript und dazu eine 
Anlage mit den Grundzügen einer anderweitigen Zusammen— 
etzung des Landtages. Darin wird ausgeführt: Der Landtag 
zesteht für Medlenburg-Schwerin aus 92 Abgeordneten, näm— 
ich 24 Abgeordneten der Ritterschast, 24 der Landschaft und der 
»eiden Seestädte Rostoch und Wismar, 7 Abgeordneten des länd— 
ichen Großgrundbesitzes, 12 Abgeordneten des ländlichen Klein— 
rrundbesitzes und der übrigen ländlichen Bevölkerung. 10 Abge— 
rdneten der städtischen Bürgerschaften und Fleckengemcinden, 
inem Abgeordneten der Landesuniversität, einem Abgeordneten 
»er Geistlichen, drei Abgeordneten der übrigen wissenschaftlichen 
zerufsstände mit Bochschulbindung, zwei Abgeordneten 
er Handelskammer, zwei Abgeordneten der Sand— 
berkerkammer, zwei Abgeordne'en der Landwirtschasts- 
ammer sowie vier vom Großherzog zu ernen⸗ 
enden Abgeordneten. Für die Wahlen des ländlichen Groß— 
rundbesitzes soll das Großherzogtum in sieben Wahlkreise ein— 
eteilt werden. In jedem Wahlkreis wird ein ländlicher Ab— 
eordneter gewählt. Die Wahl ersolgt unmittelbar und öffent— 
ich. Sitz des Amtsgerichtes ist in der Negel der Wahlort. Hierzu 
zeißt es in einer Anmerkung: Zu erwägen wird sein, ob die 
Wahl nicht durch Ausfüllung und Zurückreichung des einzelnen 
em Wäöhler vom Wahltommissar übersandten Stimmzettels er— 
olgen kann. Die Kleingrundbesitzer wählen zwölf Abgeordnete. 
zu der Wahl werden folgende Vorschriften grundlegend ge— 
nacht: Das Großherzogtum wird in zwölf Wahlkreise einge— 
eilt. In jedem wird ein Abgeordneter gewählt. Die Wahl 
zrfolgt hier nicht unmittelbar, sondern durch Wahlmänner, die 
don den Urwählern in den einzelnen Wahlbezirken gewählt wer— 
den. Urwähler ist, wer ein im Wahlbezirke gelegenes Grund— 
tück als Eigentümer, Nutzeigentümer oder kraft bäueriichenRechts 
besitzt und bewohnt. Zum Wahlmann kann nur gewählt wer— 
en, wer zu den im Bezirke stimmberechtigten Urwählern gehört. 
Dden Urwählern werden angegliedert cile Personen, die mindestens 
wei Jahre ihren Wohnsitz oder Hausstand im Bezirke haben, 
ind zwar Gewerbe, Landwirtschaft, Wissenschaft oder Kunst als 
auptgewerbe betreiben, und die mindestens ein Einkommen von 
1200 Mehaben. Gewählt wird von ihnen in mehreren Ab— 
zeilungen. (Tel.) 
Der Dank des Prinzregenten Luitpold. 
Wie telegraphisch aus München gemeldet wird. hat der 
Prinzregent Luitpold von Bayern seinem Dank fur die Kund⸗ 
gebungen an den Festtagen durch nachstehenden Erlaß Ausdruch 
gegeben: 
„Bewegten Herzens blicke ich in diesen Tagen auf ein langes, 
vechselvolles und reichgesegnetes Leben zurück. Fast ein Jahr⸗ 
ndert ist an mir norübergezogen eine Zeit ungeahnter na⸗ 
— — E 
die Hofopernsängerin Selma Kurz dauernd der Wiener 
hdofbühne zu verpflichten. Es heißt, daß sie für den 
Verzicht auf den Winterurlaub eine Jahresgage von 100 000 
Kr. bekommen solle, die höchste Einnahme, die bisher 
iner Sängerin an der Hosoper zugewiesen wurde. — Im 
Modernen Theater zu Berlin steht jetzt ein Direktions— 
wechsel bevor, da Direktor Gettke; dem bekanntlich vor 
eingen Wochen Dr. Walter Reiß an die Seite getreten 
var, aus Rücksicht auf seine angegriffene Gesundheit die 
deitung des Unternehmens abgeben möchte. Zurzeit schweben 
Berhandlungen mit dem in Berlin ansässigen Dramatiker 
zans v. Wentzel, der das Moderne Thkheater schon zum 
. Mai übernehmen will. — Das Disziplinarverfahren gegen 
den Hofopernsänger Braun von der Wiesbadener Hof— 
»per hatte das Resultat, daß Braun zu 50 MGeldstrase 
»erurteilt wurde. Er hatte in einer Aufführung der 
Königskinder“ seine Rolle wider besseres Können gesungen 
ind die Aufführung dadurch gestört. .— Prof. Johannes 
Messchaert ist für den Lerrkörper der Berliner Kal. 
Hochschule für Musik verpflichtet worden. — Die bekannte 
englische Wagnersängerin und Primadonna der Covent 
Harden Opera in London, Madame Minnie Saltzman-— 
Stevens, die bei den Bayreuther Festspielen diesmal 
die Partien der Kundry und der Sieglinde singen wird, 
krat inr letzten Opernhauskonzert zu Frankfurt a. M. 
um ersten Male in Deutschland auf und errang sich durch 
r prachtvolles Stimm-Material und großzügigen Vortras 
nen starken Erfolg. 
Aus dem Reicht des Todes. Musikdirektkor Willelm 
Petersen, ein bekannter Violinvirtuose in Bonn, ist 
m Alter von 62 Jahren gestorben. 
Theater, Kunst und Wissenschaft. 
Felix von Weingartner in Hamburg. Der geniale Ka— 
pellmeister hatte beim Erscheinen im Orchesterkonzert amm Sonn— 
abend vnd während des ganzen Verlaufes Huldigungen ent— 
gegenzußehmen, wie sie in Hamburg niemals im Konzertsaale er— 
lebt wurden. Es war eine eminente Vertrauenskundgebung für 
den geniglen Kapellmeister, gleichzeitig für den künftigen Ham— 
burger Operndirigenten. Das Orchester empfing ihn, wie wir 
der Neuen bg. Zig. entnehmen, stehend. Das Publikum 
kein Platz der Musikhalle war leer geblieben — feierte Wein⸗ 
iartner schon beim Erscheinen minutenlang. Laute hundert— 
stimmige Rufe der Sympathie mischten sich in die Brandung 
des Applauses. Damit ward eine Stimmung geschaffen, die dem 
Abend und seinem Verlaufe etwas Unvergleichliches, nie Dage⸗ 
wesenes lieh. Dem Dirigenten, den dieser ungeheure Enthusias— 
nus aufs wärmste zu packen schien, folgten die Herren des Or— 
zesters mit absoluter Hingabe und Musizierfreudigkeit. Im 
Zaale schien der rege Anteil und die enthusiastische Wärme 
roch immer zuzunehmen. Nach den beiden Wagner⸗Ouvertüren, 
anm Ende, ward die Kundgebung für Hamburgs künftigen Ersten 
Theaterkapellmeister pomphaft festlich und schien kein Ende zu 
nehmen. Der Pdur-Tusch des Oxchesters gab dieser freudigen, 
begeisterunggetragenen Kundgebung die Wirkung des Elemen⸗ 
karen. Weingartner liefen zuletzt inmmer die hellen Freuden— 
ltänen über das Gesicht. Das künstlerische Ergebnis des Kon⸗ 
zerls war derart herrlich, daß der Abend, der dem großen 
Dirigenten einen so beispiellosen Empfang sicherte, in doppelter 
dinsicht unvergeßlich sein wird. Lucilla Marcels erstes Er— 
cheinen ror dem Haniburger Musikpublikum bedeutete für diese 
Künitlerin ebenfalls einen stolzen Sieg auf der ganzen Linie. 
Prächtige, große blühende Mittel. die sinnlich warm srahlen; 
eine Gesangskünstlerin, die Mozart-Arien herrlich sang (obwohl 
ie erkältet war und leichte Spuren auch bei der Entfaltung 
rahrnehmen ließ) und gezwungen war, zwei von den vier neuen 
'iedern Weingartners da capo zu sängen. Also eine ange— 
ehmste große Ueberraschung. Ein Abend, der hier kaum seines 
leichen hatte. 
Künstlernachrichten. Eine Meldung der Frankf. Itg. aus 
stewyork besagt, daß das Wiederauftreten Carusos in 
ieser Spielzeit wegen der Folgen einer Larynxoperation un⸗ 
bahrscheinlich st. — Margarethe Preuse⸗Matzenauer, 
ie bisherige Altistin der Münchener Hofoper, die, wie schon ge⸗ 
neldet, nach Hamburg verpflichtet worden ist, an Stelle der 
ort ausscheidenden Primadonna Edith Walker, erhält ein Ho— 
torar von 50000 M. Edith Walker wird künftig ihre künst⸗ 
erische Tätigkeit auf Gastspielreisen beschränken. — Eines der 
eliebtesten Mitglieder der Vereinigten Stadttheater von Ham⸗ 
urg und Altona, W. Wilhelmi, begeht am 25. März den 
dag. seiner fünfundzwanzigjährigen. Zugehörigkeit zum En— 
emble dieser Büuhnen. Am Jubiläumstag geht in Altona Mein 
deopold“ in Szene und der jugendfrische Jubilar wird darin 
en Schuster Weigelt, eine seiner Glanzrollen, spielen. — Carl 
zurrian, der Heldentenor der Dresdener Hofoper, dessen 
ebencführung die Billigung ernsthafter Kreise längst verloren 
atte, ist jetzt von der Generalintendanz dem Präsidium des 
deutschen Bühnenvereins als kontraktbrüchig angezeigt worden, 
a er von seinem auf mehrere Monate bemessenen amerikanischen 
Irlaub nicht zurückgekehrt ist. Da Burrian nicht fest ver⸗ 
uflichtet ist, sondern nur auf Spielhonorar singt, das aller dings 
in sehr ainständiges ist, so besteht zunächst keine rechte Hand⸗ 
abe, ihn zur Erfüllung seines Kontraktes zu veranlassen. Man 
laubt aber, dah die Dresdener ihn doch bald wieder sehen 
rerden. — Direktor Gregor macht arohe Anstrengungen um
	        
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