N
YNuszug aus dem Unterricht über die Kunft, den Yndigo aus dem Waid zu sichen,
von den Herren Chaptal, Bardel, Thenard, Gay-Lüffac, Moard und Ternain.
Die zuverläßigfie und Sconomifchffe Berfahrungss
art ift nach diefen Chemikern folgende:
NT. Wahl der Blärter.
Dan 1 je W00-Dilärter, wenn fle in ihrer
größzen ad, che He alfo auffangen zu welfen
oder geibliat werden. Der günilgt? Mugenblic zur
Ginfanimlung dt, wenn fe au de leicht Veilchens
blau gefärbt ericheinen,
Die Einlammiung der Blheter iu
Fürzejten Zeit g {o
unterwerfen, d
Qndico üch verfch
und srocken
in der moglich
der Gährung
und der
die Yahreszeit warm
äzrter seicher an Indigo.
93 gehr uin fo leichter vor
warcu, an welchen die BlAts
das vom Reife gesroffene Share
ig Indigo zu fefern, nur geht
"fi, und der Andigo iftr
Ödinanzen Im 2Rärz ausgefäet,
{ diefe Blarilefe ges
' von 4 iu 4 Wochen, je nach:
E&$ ware vortheilhafter,
zu fafıen, weil mun
5 yon im März die erfie Blatzlefe
b hin auf diefe Art 12 bis 15 mal
vuLc) beive Zahre Iejen Fünnte,
I! Gäbhrung der Waidblatter.
In dem Manße ais die Blärter gefammelt find, legt
AM in geflochtene Weidenkorbe. Man taucht diefe
{ S um dadurcdy die Blätter von der
en Erde cder Srtaube zu reinigen.
tet man fie in Kufen von weichem Holz und
je fo, daß fie weder zu dicht noch zu leicht
liegen, Endlich legt man Bretter: ob
, daß Hz fich nicht heben konnen.
er 12 gr08 funn, daß man darinn L00 bis
250 Kilogranim Blätter bearbeiten Kann, Sind nun die
Blärter In der Kufe gefhichtzr, fo wird reines Wahler
hinzu gegojien, fo viei, daß c8 2 bi3 3 ZolU die Diats
zer bedocke, Nur dasjenige Waffer It dazu brauchbar,
in welchem die Seife a aber richt flockig if. If
die Witterung Falt, fo if cs nötbig, fıhon einige Zeit
vorhin dies Wafjer In die Werkfiube zu tragen, und
nicht eher zu gebrauchen, als bis es eine Wärme von
12; 15° des Reaumurjchen Wärmenteffers$ angenommen
hat, Damit die Gährung fhneller vor ich gehe, Die
(Corsperatur des YArbeirsorts muß foviel als möglich
auch 12° Senn. ES if Sortbeilhüft, die Arbeit fo cins
zuricdten,_ def die Gährung in der Stube am hellen
Lone Ihr Ende erreicht, nicht bloß, um den Grad der
aheung beffer beurzheilen und diefe zu rechter Zeit
henimen zu Eönnen, fondern auch um der darauf fol
geben Arbeiten wegen, Die bein der Nacht nicht zu
af zwar auch nod) üb
dıe SAhrung (angrau
‚Kujfe mus
‚lichen dunkelarlınen
unternebnen find, und fchlecht ausfallen würden, Im
Sonimer beginnt die Gährung nach Einweichung Der
DBiötrer in einigen Stunden und ihr Gang if Tangfamrer
oder fchnelMer, je nachdem die Temperatur des Orts
und der Flüßigkeit ft, in der man orbeitert. Zucrfi
färbt fich das Waller geld. Yuf der Oberfläche erfcheis
nen Siafen, anfangs weiße, darauf Fupferfarbige , CDs
lid) blaulicht, durdy die Berührung und Einwirkung
der Kuft, Das Waffer färbt fich inımer mehr und mehr,
bis cs zufeßt gelbsrün geworden. Zın Sommer hat die
Gährung den höefien Grad in 18 bis 20 Stunden ers
reicht. Bey Ealier Wirterung geher fe langfamer vor
fich und fann-mehrere Tage dauern. Daß die Sährung
den zweckmäßigen Grad erreicht hat, erfennt man
3) Wenn die Fiühßigkeit eine gelbe Farbe angenoms
men hat, die ins grüne fuieltz
2) An den Lufzblafen, regenbogenfärbig,
Doch if inmer das fiherfie Mitrel den Augenblice
zu erfennen, mo die Gährung gehzumt werden muß,
folgendes: Man füllt cin Glas mit der Flüßigkeit und
IcBE nach und nach Malkivajjer hinzu. Entfeht durdy
Siefe Mirchung eine fchalarüne, aber dunkie Farbe, und
nimmt san eine große Menge dunkelarlne Flocken ges
Bat VA men fchlıeßen, die Gährung habe ihr
iel erreicht,
Deswegen muß man, ‚fobald Blafen anfangen zu ers
feheinen , die Flüßigkeit von Stunde zu Stunde probis
ren, und die KL hemmen, wenn man einen reichs
jeder fchlag erhäft, Ließe man die
Saährung nach Erfcheinung diefer Zeichen, noch länger
dauern, fo würde der Indigo fich felbit zerfesen, man
yofırde weniger Und von viel geringer Qualität erhalten,
Es ift überhaupt rathfamer, die Sährung vielmehr zu
früh als zu fpär zu unterbrechen, Sm erften Falle ers
hält man einen Indigo von (chr fchüner Qualität; folls
ten aber die Blärrer noch Yndigo enthalten, fo kann
man fie ciner zwepten Gährung unterwerfen, indem
un ebenbefchri-benes Verfahren daben wiederholt,
1. Fällung des Zndigog.
Hat die Gahrung den rechten Grad erreicht, 1ınd
Aeigr die ZluSigleit die oben angegebenen Tennzeichen,
(9 öffnet man am Boden des Fafles den Hakn, oder
das dort augebradte Mohr, und (Aft das Waffer in
cine andere Kufe oder Bottich, die aber wenigfien$
noch einmal fo groß als die erfie fonn muß, ablaufen,
bedeckt fie vorhero mit Leinwand oder Zeug, um die
Flüßigkeit durchzufeihen, und fe von allen Unreinigs
Feiren zu reinigen, die fie mit Ach führen Fönnte. Nach
diefem gießt man nach und nach Kalkwaffer hinzu, die
Meijchung erübt fc und wird dunkeigrün, In diefem
Buftande (wink der Indigo gemrifcht mir der gelben
Öaterie in der Fliigeir, und bildet zahlreiche Kiocken,
die ich durch die Ruhe niederfchlagen.
(Der Befchluß folgt.)
übe, gedrudt und zu Haben bes 3, DH. Borchers,