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13. Dezember 2003
Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe um das Jahr 1800
Heft 20.168; Jahrgang
LÖBECKISCHE
BLATT ER
. Zeitschrift der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit
Vergebens um Goethes und Schillers Gunst gebuhlt
Zum 200. Todestag des Lübecker Romantikers Johann Bernhard Vermehren
Von Dr. Peter Guttkuhn
„Der arme Vermehren“, berichtete
Goethe am 2. Dezember 1803 aus Jena an
Schiller in Weimar, ,ist gestorben. Wahr-
scheinlich lebte er noch, wenn er fortfuhr
mittelmäßige Verse zu machen. Die Post-
expedition ist ihm tödlich geworden.“
Schiller kannte sowohl Goethes Einschäit-
ung des Toten als auch die Anspielung.
Es handelte sich um den Lübecker Ro-
mantiker und Privatdozenten der Philo-
sophie Dr. phil. habil. Johann Bernhard
Vermehren, den man zum Freundeskreis
um die schillernde Figur Friedrich Schle-
gels (1772-1829) gezählt hatte.
Und mit der .Postexpedition“ reflek-
tierte Goethe Vermehrens Ehe mit der
Witwe des 1796 verstorbenen Jenaer
§
Wir wünschen Ihnen eine frohe
und besinnliche Weihnachtszeit
Postrats Paul Eber, Elisabetha Henrietta
Johanna Eber geb. Freiin von Eckardt.
Die gebürtige Coburgerin galt in Jena und
Weimar als lebenslustige Person. Fried-
rich Schiller erinnerte sich. dass er im
Mai 1789. als er in Jena seine erste Ge-
schichtsvorlesung hielt und ein bislang
nicht erlebtes Aufsehen erregte. von eini-
gen Freunden mit eben jenem damals
noch unverheirateten Frauenzimmer ver-
kuppelt werden sollte. Doch er mochte
weder das Mädchen noch die Familie des
Geheimen Hofrats. Der 29-jährige neue
Professor durchforschte damals nicht nur
die europäische Geschichte. sondern auch
die Damenwelt des Herzogtums Weimar.
Er wurde nicht fündig. So beauftragte er
Abbildung auf der Titelseite: Groß und Klein ließen sich im Kolosseum von der „Puppenfee “ verzaubern (s
§. 338)
Lübeckische Blätter 2003/20